03.02.2024, 17:19
Replik auf Gislason-Konter
Neben Lob hatte Bob Hanning nach dem vierten Platz von Deutschland bei der Handball-EM im eigenen Land auch Kritik geübt, Alfred Gislason wies diese allerdings zurück. Mit der Aussage des Bundestrainers konfrontiert antwortete der Geschäftsführer der Füchse Berlin nun nicht direkt - aber mit einer Spitze.
"Für mich ist Bob keine Koryphäe im Welthandball", hatte Alfred Gislason bei bild.de auf die Kritik von Bob Hanning am Abschneiden der DHB-Auswahl bei der Handball-EM abweisend reagiert. Der Geschäftsführer der Füchse Berlin hatte angesichts von vier Siegen, einem Remis und vier Niederlagen bei der Handball-EM trotz des Erreichen des Halbfinals und dem vierten Platz neben Lob auch ein "Aber" in seiner Bilanz angefügt.
"Was Bob bei seinen Füchsen in Berlin macht, ist wirklich gut, vor allem, was die Jugendarbeit betrifft. Von seiner Bewertung unserer EM-Leistung halte ich nicht allzu viel, weil er nicht objektiv ist. Er möchte sehr gern den Einsatz einiger Leute aus eigenem Interesse forcieren", unterstellte Alfred Gislason dem in den Medien auch im Nachgang der Handball-EM sehr präsenten Bob Hanning, der sich im Vorfeld vehement für eine Nominierung der U21-Weltmeisters wie Nils Lichtlein eingesetzt hatte, dabei auch ein Eigeninteresse bei seiner Kritik.
Bei sport1.de folgte nun eine erneute Replik von Bob Hanning. "Ich bin ein Mensch, der nie in der Person, sondern immer in der Sache streitet. Und dabei möchte ich es auch gerne halten", erklärte der Füchse-Macher, der vor seinem Wechsel in die Hauptstadt als Co-Trainer von Heiner Brand bei Olympia 2000 sowie Trainer in der 1. Liga tätig war und nach Erfolgen mit der Jugend der Füchse nun dessen Kooperationspartner als Coach an die Spitze der 2. Liga geführt hat.
Etwas später im Interview folgt dann aber doch eine Spitze: "Bei der Analyse nach fünf nicht gewonnenen Spielen sowie einem glücklichen Sieg gegen Island darf man auch mal sagen, dass nicht alles gut war. Dafür muss man keine Koryphäe sein, um das zu erkennen", so Bob Hanning, der betonte: "Viele Dinge waren wirklich gut, die darf man auch genauso benennen - wie eben zum Beispiel die Abwehrleistung. Trotzdem ist wichtig, dass man sich mit den Dingen auch kritisch auseinandersetzt, um beim Qualifikationsturnier für Olympia vollkommen bereit zu sein. Nur darum ging es mir."
"Es geht mir grundsätzlich um den Einsatz von jungen Spielern", wies Bob Hanning zudem die unterstellten Eigeninteressen zurück, wobei er neben der Leistung von Renars Uscins nach der Abreise von Kai Häfner auch die - von den Mitspielern nicht genutzten - Anspiele von Nils Lichtlein im Duell gegen Kroatien hervorhob. "Das hat rein gar nichts mit Eigeninteresse zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich an die Jungs glaube", so Hanning, der in den geringen Einsatzzeiten auch einen Grund für spätere Probleme sah: "Die Missachtung der zweiten Reihe hat am Ende dazu geführt, dass unsere Leistungsträger hinten raus nicht mehr die nötige Kraft hatten."
cie