03.06.2024, 12:10
2016-Europameister auf Vereinssuche
Julius Kühn wurde im letzten (Heim-) Spiel der MT Melsungen verabschiedet. Der Handball-Europameister von 2016 bekommt nach sieben Jahren bei den Nordhessen keinen neuen Vertrag mehr. Wie geht es nun für ihn weiter? Kühn gibt einen Einblick.
Nach sieben Jahren im Trikot der MT Melsungen wurde der Ex-Nationalspieler Julius Kühn am Sonntag (2. Juni) in der Kasseler Rothenbach-Halle verabschiedet. Zum Abschluss erzielte er beim 23:23-Remis gegen den THW Kiel zwei Tore. Mit „Julius, Julius"-Sprechchören wurde Kühn nach Spielende auf die kleine Bühne begleitet. Als Europameister kam er 2017 zur MT, war viele Jahre Leistungsträger der Melsunger und schrammte dabei einmal nur hauchdünn an der Liga-Torjägerkrone vorbei (2017/18 lag er am Ende sechs Tore hinter Top-Schütze Casper Mortensen).
Es gebe nicht viele, die „so im Team verwurzelt" waren, wie es MT-Sportvorstand Michael Allendorf ausdrückte. „Im Laufe deiner Jahre bei uns hast du uns ganz, ganz oft im Alleingang den Arsch gerettet", betonte Allendorf. Und trotzdem: Julius Kühn muss die MT verlassen. Für seine Position haben die Nordhessen Aaron Mensing und Alexandre Cavalcanti verpflichtet.
Wie geht es für Kühn nun weiter? Spielt er weiter in der Handball-Bundesliga? "Das ist eine gute Frage, ja. Es sieht schon danach aus, dass ich in der Bundesliga bleiben werde", sagte der 31-Jährige am Dyn-Mikrofon. Kühn dürfte mittlerweile relativ wenige Optionen haben. Er ist in dieser Saison bei Melsungen aufs Abstellgleis geraten. "Ich fühle mich topfit. Es ist ein bisschen schlechtes Timing bei mir gewesen, ich hatte ein paar schwerwiegende Verletzungen, in der Zeit haben sich eben andere Spieler in den Vordergrund gespielt und plötzlich hat man nicht mehr dieses Standing", erklärte Kühn.
Dass Julius Kühn die MT verlassen muss, ist schon seit Ende Januar bekannt - und trotzdem hat er offiziell noch keinen neuen Verein. Bei den meisten Teams ist die Kaderplanung zum aktuellen Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. "Was aber auch logisch ist, dass man nicht gerade früh dran ist. Das ist auch ganz klar", gab er zu. Trotzdem sei er "guter Dinge", was einen Bundesliga-Verbleib anbelangt, so der Rückraum-Shooter.
bec