18.02.2025, 17:00
Arnoldsen, Hoxer, Knorr und Co.
Der SC Magdeburg trifft am Mittwoch (19. Februar, 20.45 Uhr) auf Aalborg Håndbold. Der Vorjahresfinalist baut ein Team auf, das sich in den nächsten Jahren dauerhaft Chancen auf den Champions-League-Titel ausrechnen kann. Was den SCM-Gegner und zukünftigen Knorr-Klub so stark macht:
2024 erreichte Aalborg Håndbold bereits zum zweiten Mal das Finale der EHF Champions League (30:31-Niederlage gegen den FC Barcelona). Wie schon 2021 war das eine Überraschung - wenn auch nicht mehr eine so große wie damals.
Die Entwicklung der Dänen lässt sich allein schon an den Endspiel-Resultaten ablesen: Während Aalborg 2021 noch absolut chancenlos war gegen den großen FC Barcelona und eine deftige 23:36-Klatsche kassierte, lieferten Mikkel Hansen und Co. dem Rekordsieger im Finale der vergangenen Saison einen großen Kampf, verloren nur hauchdünn mit 30:31. Mit der letzten Aktion des Spiels zimmerte Hansen einen direkten Freiwurf an die Latte.
Der große Superstar, der Aalborg spätestens mit seiner Rückkehr in die Heimat 2022 noch mehr in den Fokus der Handball-Welt zog, ist inzwischen weg: Mikkel Hansen hat seine Handball-Schuhe im vergangenen Sommer an den Nagel gehangen. Doch es ist nicht so, als würde Aalborg nun in tiefe Trauer verfallen und dem Ausnahmekönner hinterher weinen.
Im Schatten Hansens sind Mads Hoxer (seit Oktober verletzt) und Thomas Arnoldsen bereits zu Schlüsselspielern herangereift. Der Rückraum-Rechte Hoxer ist 24 Jahre alt, Spielmacher Arnoldsen sogar erst 23. Die beiden jungen Dänen haben zu Saisonbeginn ihre Verträge verlängert. Mads Hoxer hat ein Arbeitspapier bis 2027 unterschrieben, Thomas Arnoldsen bis 2028. Sie sollen in den nächsten Jahren eine Achse im Rückraum des dänischen Top-Klubs bilden.
Im Sommer 2025 kommt ein weiterer junger, talentierter Spieler dazu: Der deutsche Nationalspieler Juri Knorr (24). Schon jetzt wirbeln zudem der Slowene Aleks Vlah (27) und der Portugiese Miguel Martins (27) - nach einem zwischenzeitlichen Doping-Verdacht freigesprochen worden - im Rückraum Aalborgs.
Die Dänen haben außerdem Sander Sagosen zurückgeholt, der in der restlichen Gruppenphase dieser Champions-League-Saison - und damit also auch am Mittwoch gegen den SCM - nicht spielberechtigt ist. Ein Statement ist es dennoch. Diesen Transfer hat Boss Jan Larsen vor allem mit Blick auf die K.O.-Duelle in der Königsklasse getätigt.
Dem Nachfolger des frühzeitig geschassten Maik Machulla, Simon Dahl (16 Siege in 16 Spielen), steht außerdem ja noch ein gewisser Niklas Landin zur Verfügung. Auch wenn der 36-jährige Landin vielleicht nicht mehr die Konstanz früherer Tage besitzt - er zählt immer noch zu den besten Torhütern seiner Zeit.
Am Kreis und im Innenblock hat Aalborg im Ex-Flensburger Simon Hald (30) eine verlässliche Kraft. Dazu gibt es auf der Kreisläufer-Position mit Felix Möller (22) eine junge, vielversprechende Alternative. Der im deutschen Henstedt-Ulzburg geborene Möller ist schwedischer Nationalspieler.
Aalborg hat in den Vergangenheit reihenweise Top-Spieler ausgebildet. Bennet Wiegert z.B. hat von dort Felix Claar, Magnus Saugstrup und Omar Ingi Magnusson nach Magdeburg gelotst. Der SCM-Trainer verfolgt den Strategiewechsel des dänischen Klubs aufmerksam: Weg vom Ausbildungsverein zu einem konstanten Final-Four-Kandidaten. "Der Blick auf Aalborg ist sehr, sehr positiv. Was da jetzt auch in naher Zukunft passieren wird, ist interessant zu beobachten - auch als Außenstehender", so Wiegert vor dem Aalborg-Rückspiel auf handball-world-Nachfrage.
Jan Larsen wie auch Aalborgs Spieler haben ambitionierte Ziele formuliert: Die Dänen wollen der beste Klub der Welt werden und die Champions League gewinnen. Das Grundgerüst ist auf jeden Fall da, um in den nächsten Jahren dauerhaft ein ernsthafter Anwärter auf den Titel zu sein.
bec