vor 1 Tag
Nach Halbfinaleinzug
Kroatien stand mit dem Rücken zur Wand und schaffte am Ende doch den Sprung ins Halbfinale der Handball-WM 2025. Matchwinner wurde am Ende Kreisläufer Marin Sipic vom Schweizer Erstligisten HC Kriens-Luzern, der kurz vor Schluss zum 31:30-Endstand gegen Ungarn netzte.
"Das war eine magische Nacht mit unglaublichen Fans. Wir waren fünf Tore hinten und jeder war hinter unserem Team", freute sich Nationalcoach Dagur Sigurdsson.
Der Isländer, der schon Deutschland zu EM-Gold 2016 geführt hatte, stand dabei kurz vor der Pause im Fokus. Nachdem Ivica Udovicic sich über einen Siebenmeter für Ungarn beschwert hatte nach einem Zweikampf zwischen Bence Banhidi und Luka Luvre Klarica und Bence Imre zum 10:13 netzte, holte sich Sigurdsson nach einem Ballverlust von Ivano Pavlovic direkt eine Zeitstrafe für die Bank ab.
Ungarn setzte in dieser Überzahl auf ein Spiel mit sieben gegen fünf und leistete sich zwei Ballverlust, die am Ende der sechsmal erfolgreiche Filip Glavas zu zwei Toren ins leere Tor nutzen konnte. "Die Spieler haben einen unglaublichen Charakter gezeigt", so Sigurdsson.
Er ging auch auf die Umstände beim Heimturnier ein. "Wir hatten zwei harte Spiele hinter uns und wir hatten einen Tag weniger zur Erholung als die Ungarn, darum hatten sie mehr Kraft. Die Jungs haben sich aufgeopfert und großartig gespielt", befand Sigurdsson. Er räumte gegenüber Vecernji List ein, dass Ivan Martinovic schon seit dem Spiel gegen Slowenien angeschlagen ist und sich selbst der aktuell verletzte Luka Cindric einsatzbereit gemeldet hätte.
"Kroatien ist ein starkes Team mit einem guten Trainer und sie haben den Sieg verdient", so Ungarns Coach Chema Rodriguez. "Wir haben alles getan, um zu gewinnen. Wir haben großartig vor 15.000 Zuschauern gespielt, aber der Handballgott war nicht auf unserer Seite."
Die meiste Zeit legten die Magyaren den Spielstand vor, von einer Dreierserie zum 4:5 (8.) bis kurz vor der Pause, als Tin Lucin zum 16:15 (29.) netzte. Auch in Durchgang zwei sollte Ungarn nur noch dreimal vorlegen, beim 20:19, dem 21:20 (40.) und eben mit dem letzten Tor von Marin Sipic zum 31:30-Endstand. Dabei schien das Ticket ins Halbfinale schon zum Greifen nah, doch Lekais Siebenmeter zum 26:30 (55.) war der letzte Gästetreffer.
Ungarn biss sich in den folgenden Minuten am eingewechselten Ivan Pesic im Tor sowie dem Innenblock mit Leon Susnja und Marko Mamic die Zähne aus, vorne sorgten Ivan Martinovic, Domagoj Duvnjak und Zvornimir Srna für die entscheidenden Impulse. "Wir mussten alle dran glauben, wir haben bis zum Ende gekämpft und die Grenzen überschritten. Ich weiß nicht, wie wir das geschafft haben", so Martinovic nachher.
Auch der zum Player of the match ausgezeichnete Srna betonte: “Das ganze Team hat zum Erfolg beigetragen. Das eine Spiel gewinnt einer, das andere ein anderer. Es ist ein Teamsport und dies ist ein Erfolg für das ganze Team.
Besonders dramatisch waren die Schlussminuten für Marin Sipic, denn der Matchwinner hatte vor dem letzten ungarischen Treffer für einen Zweikampf mit Miklos Rosta noch eine Zeitstrafe kassiert. "Ich dachte, ist es möglich, dass ich zwei Minuten bekomme und es keine Möglichkeit mehr gibt zurückzukommen? Und dann habe ich gedacht, dass es möglich ist, wenn Pesa kein Tor kassiert und er kassierte kein Tor", sagte der spätere Matchwinner zu sportnet.hr.
"Es ist, als ob wir ein Drehbuch geschrieben haben, aber es ist noch besser. Ich werde den Moment, als der Ball ins Netz ging und ich auf den Boden fiel, nie vergessen", so der Kreisläufer vom HC Kriens-Luzern, den der Schweizer Erstligist auf Instagram prompt zu "King Sipic" ernannte.
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chs