16.12.2024, 08:49
"Bruno, be ready!"
"Bruno, be ready!", sagte Rogerio Moraes zu Bruno Eickhoff - und der Youngster der MT Melsungen war bereit, erzielte im Spiel gegen den HSV Hamburg seine ersten Tore in der Handball-Bundesliga. In Gummersbach wartet ein weiteres besonderes Spiel auf den Kreisläufer.
Der 15. Spieltag der Handball-Bundesliga ist angebrochen und die MT Melsungen steht weiter an der Tabellenspitze. Diese wollen die Nordhessen am Montag (16. Dezember) in Gummersbach verteidigen, für Bruno Eickhoff ist es ein besonderes Spiel: Sechs Jahre wohnte der Kreisläufer im Oberbergischen, bevor er im vergangenen Sommer vom VfL zur MT gewechselt ist.
Zum ersten Mal wird der 20 Jahre alte Handballer als Gast in der Halle auflaufen, "in der ich den Leistungs- und Profisport richtig kennengelernt habe". Er freue sich auf das Spiel an alter Wirkungsstätte, sagt Bruno Eickhoff, der spätestens seit dem Heimsieg gegen Hamburg am Mittwochabend komplett in der Bundesliga angekommen ist.
Zuletzt stand der Förderkader-Spieler, der im Europapokal bereits zum Einsatz kam, regelmäßig im Aufgebot von MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo. Direkt zu Saisonbeginn in Lemgo wurde Eickhoff eingewechselt und sammelte erste Spielminuten. Und nun gegen den HSV Hamburg erzielte der zwei Meter große Kreisläufer seine ersten beiden Treffer im Handball-Oberhaus.
Kein Wunder, dass Bruno Eickhoff rückblickend von einem großartigen Gefühl spricht. Schon als Kind habe ihn der Handballsport begeistert. Als Profi zu spielen in der stärksten Liga der Welt, sei immer ein Traum gewesen, und nach den beiden Toren "wird dieser Traum noch etwas greifbarer". Erst nach 3 Uhr in der Nacht konnte er einschlafen, wie er sagt.
Das Spiel geisterte weiter in seinem Kopf herum, er musste zahlreiche Nachrichten und Glückwünsche beantworten, und überhaupt: das Adrenalin. Die Szenen rund um seine Treffer schaute er sich zu Hause mehrfach an. Was ihn vor allem gefreut hat, "wie die Jungs auf der Bank aufgesprungen sind und mit mir gejubelt haben", sagt Bruno Eickhoff.
Bereits kurz vor seiner Hereinnahme sei er von Kreisläufer-Kollege Rogerio Moraes angesprochen worden. Der Brasilianer sagte: "Bruno, be ready!" Und Bruno Eickhoff war bereit.
Gleich im ersten Angriff sagte Spielmacher Erik Balenciaga eine Variante an, die den Youngster am Kreis in Szene setzen sollte. Ein deutliches Zeichen, dass die etablierten Spieler ihm vertrauen. "Ein Stück weit Anerkennung", so Eickhoff. Der Pass kam, er packte zu, Abschluss, Tor.
Vieles spricht dafür, dass er am Montag erneut zum Kader gehört. Die Partie in Gummersbach ist zugleich der Auftakt in "eine der schwierigsten Wochen seit Saisonstart", wie es Eickhoff ausdrückt. Am Donnerstag folgt der Pokalknaller gegen Flensburg, am Montag danach das Liga-Topspiel gegen Hannover-Burgdorf.
Angesichts dieses Programms gilt die MT-Devise mehr denn je: "Wir denken nur von Spiel zu Spiel. Alles andere macht auch keinen Sinn", sagt Bruno Eickhoff. Nach der Drittliga-Partie mit der zweiten Mannschaft gegen Emsdetten am Samstag richtet sich seine Konzentration komplett auf das Gummersbach-Spiel. Eickhoff weiß, dass die Oberbergischen "brutal heimstark" sind.
Und er weiß auch, dass die Schwalbe-Arena in der Liste der MT-Lieblingshallen nicht unbedingt unter den vorderen Plätzen zu finden ist. Bruno Eickhoff bezeichnet die Begegnung als Schlüsselspiel. Das seien die extrem harten Nüsse, die zu knacken sind. Gerade auswärts. Zugleich vertraue er auf die eigenen Qualitäten - und denkt dabei an die Stabilität und Ruhe, mit denen er und seine Teamkollegen auch in fremden Arenen auftreten.
"Siege wie in Leipzig und auch zuletzt in Wetzlar haben uns mehr Sicherheit gegeben", so Bruno Eickhoff. Und mit seinen Einsatzzeiten und zuletzt den ersten beiden Toren in der Daikin Handball Bundesliga dürfte auch Bruno Eickhoff mit reichlich Selbstvertrauen in die alte Heimat nach Gummersbach reisen.
red mit Material MT