14.02.2025, 17:54
Ex-Spieler und Trainer wird in Göppinger Hall of Fame aufgenommen
Frisch Auf Göppingen gründet eine eigene "Hall of Fame", um seine erfolgreichsten und herausragendsten Spieler und Trainer auszuzeichnen. In diese wird das Bild des 2017 verstorbenen, legendären Bernhard Kempa als erster Spieler und Trainer aufgenommen.
Die feierliche Zeremonie findet am Montag (17. Februar) in der Halbzeitpause des Handball-Bundesligaspiels gegen den ThSV Eisenach statt. "Bernhard Kempa hat nicht nur durch seine herausragenden sportlichen Leistungen, sondern auch aufgrund seiner unermüdlichen Leidenschaft und Hingabe für den Handballsport und unseren Verein bleibende Spuren hinterlassen", sagte Thomas Lander, Präsident von Frisch Auf Göppingen.
Frisch Auf-Partner und -Ausrüster Uhlsport verbindet mit der Handball-Marke "Kempa" die Historie mit der Handball-Neuzeit. Dirk Lehner, Geschäftsführer von Uhlsport erklärt: "Bernhard Kempa ist eine Legende und ein Vorbild für viele Generationen von Handballspielern. Uhlsport ist stolz darauf, Kempa als Name für eine eigene Sportmarke von Uhlsport verwenden zu dürfen."
Göppingens Geschäftsführer Gerd Hofele meint: "Wir unterstreichen mit unserer Hall of Fame, dass sich die Bindung der Fans zum Verein maßgeblich auch über die vielfältigen Erinnerungen an die Idole des Vereins und ihre Erfolge definiert."
Bernhard Kempa war einer der größten deutschen Handballspieler und -trainer. In den 1950er-Jahren galt er sogar als bester Handball-Spieler der Welt. "Monsieur Handball", wie er immer wieder genannt wurde, war 1952 und 1955 Weltmeister auf dem Feld, 1954 WM-Zweiter in der Halle. Bei der Weltmeisterschaft 1952 war er zudem Torschützenkönig.
Kempa wurde am 19. November 1920 in Oppeln (Oberschlesien) geboren. Im Jahr 1947 zog er nach Göppingen und spielte seitdem für Frisch Auf. Schon kurz darauf wurde der Verein immer erfolgreicher. 1954 kam der Durchbruch: Frisch Auf wurde württembergischer Meister, süddeutscher Meister und schließlich Deutscher Handballmeister in der Halle. Und noch im gleichen Sommer wurden die Erfolge auf dem Feld wiederholt. Frisch Auf Göppingen war Doppelmeister.
Bis 1957 war Kempa als Spielertrainer im Einsatz und wurde mit Frisch Auf 1955 noch einmal in der Halle und 1957 auf dem Feld Deutscher Meister. Als Trainer holte er in der Halle weitere fünf Mal die Meisterschaft (1958-1961, 1970). 1960 dann die Krönung: der Europapokal für Frisch Auf. Frisch Auf ging damit als erster deutscher Europapokalsieger in die Handball-Geschichte ein.
Für seine Verdienste auf und außerhalb des Spielfeldes wurde Bernhard Kempa mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet sowie im Jahr 2011 in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
Bernhard Kempa war aber nicht nur Handballer: Zusammen mit Frisch Auf gewann er dreimal die baden-württembergische Basketballmeisterschaft und später war er in der Seniorenklasse mehrfacher Tennis-Weltmeister.
Er verstarb 2017 im Alter von 96 Jahren. Legendär ist bis heute der so genannte "Kempa-Trick" - eine Wurfkombination, bei der ein Spieler angespielt wird, während er in den Kreis springt; dieser fängt den Ball und wirft noch während des Sprungs auf das Tor.
bec