31.01.2024, 22:08
Anwalt des Handball-Stars meldet sich zu Wort
Am Sonntag gewann Benoit Kounkoud mit Frankreich den Titel bei der Handball-EM, am Montag wurde er im Elysee von Emmanuel Macron empfangen - und in der Nacht zum Dienstag wurde er nach einem Vorfall in einem Nachtclub in U-Haft genommen. Der Spieler bestreitet die Vorwürfe und wurde am Mittwoch aus dem Gewahrsam entlassen.
Wie zuerst Valeurs Actuelles berichtete und in der Folge unter anderem Le Parisien und auch die L`Equipe vermeldeten, wurde Benoit Kounkoud in der Nacht von Montag auf Dienstag festgenommen.
Zuvor stand Benoit Kounkoud am Sonntag in Köln vor gut 20.000 Zuschauern auf dem Parkett und feierte nach einem Sieg nach Verlängerung gegen Frankreich den Titelgewinn bei der Handball-EM. Der Außen von Kielce wurde in insgesamt fünf Spielen eingesetzt, erzielte im Turnier fünf Treffer aus sieben Versuchen.
Nach der Gold-Feier in Köln ging es für Benoit Kounkoud und die anderen französischen Europameister nach Paris, das Team wurde von Staatsoberhaupt Emmanuel Macron im Elysee empfangen. Danach wurde allem Anschein nach die Feier fortgesetzt, die für Benoit Kounkoud dann aber um 4:40 Uhr mit einer Festnahme endete
Nach einem vermeintlichen Vorfall in einem Nachtclub in der Rue de Ponthieu in der Nähe der Champs-Élysées soll ihn ein Wachmann festgehalten und Benoit Kounkoud dann von der Polizei in Gewahrsam genommen worden sein. Dies berichten französische Medien mit Verweis auf Quellen aus Polizeikreisen.
Die Polizei in Paris bestätigte später, dass der 26-Jährige vorübergehend festgenommen wurde. Nach einem Tag in Untersuchungshaft kam er am Mittwoch frei. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, "um weitere Zeugenaussagen zu sammeln", teilte die Staatsanwaltschaft laut SID der Nachrichtenagentur AFP mit.
Benoit Kounkoud kam "frei von der Polizeigewahrsamsmaßnahme und ohne jede Verpflichtung", betonte sein Anwalt Mario Stasi in einer an AFP gesendeten Pressemitteilung, auf die sich Le Parisien bezieht. Zuvor habe Konkoud den Ermittlern "seine Version des Sachverhalts eines Abends ohne jegliche Gewalt äußern können, im Gegensatz zu den verleumderischen Denunziationen".
Weder Zeugenaussagen noch Videos hätten diese Aussagen widerlegt, bekräftigt Kounkouds Anwalt Mario Stasi, der betont: "Mein Mandant wurde freigelassen, und er bestreitet den Sachverhalt". Laut RMC Sport soll sich Benoit Konkoud bereits beim Verhör nach den Vorwürfen erkundigt haben, da ihm diese nicht bekannt gewesen seien. Es gilt die Unschuldsvermutung, auf die auch Stasi in diesem Zusammenhang hinweist.
"Die FF Handball hat von den Anschuldigungen gegen Benoît Kounkoud Kenntnis genommen, der am Dienstagmorgen in Paris in Polizeigewahrsam genommen wurde", heißt es in ersten Stellungnahme des französischen Verbands.
"Die FF Handball ist derzeit nicht in der Lage, sich zu diesem Fall zu äußern, und verfolgt aufmerksam die weiteren Schritte, die die Justizbehörden unternehmen werden", erklärte der Handball-Verband von Frankreich weiter mit Blick auf den Vorfall.
Der Verband fügte zudem ein generelles Statement an: "Im Einklang mit ihrer seit mehreren Jahren verfolgten Null-Toleranz-Politik bekräftigt die FF Handball ihre Entschlossenheit, gegen jede Form von Gewalt vorzugehen, und möchte daran erinnern, dass sie derartige Vorfälle, wenn sie nachgewiesen werden, unabhängig von der Person, die sie begangen hat, streng verurteilt."
In einer späteren zweiten Stellungnahme fügte der Verband an: "Die FF Handball hat zur Kenntnis genommen, dass Benoît Kounkoud am Mittwoch, den 31. Januar, aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde und dass die Ermittlungen weitergehen. Die FF Handball bestätigt ihre ersten Erklärungen und verfolgt weiter aufmerksam die Entwicklung des Verfahrens und der weiteren Maßnahmen."
Der Verein von Benoit Kounkoud, der polnische Meister Kielce, meldete sich mit einer ersten Stellungnahme zu Wort: Der Klub stehe angesichts der Berichterstattung in den französischen Medien in Kontakt mit dem Manager des Spielers sowie dem französischen Verband.
Der Verein nehme die Angelegenheit ernst und verurteile jedes Verhalten, das die Regeln des sozialen Zusammenlebens verletzte. Kielce betont aber auch, dass bislang noch keine Bestätigung vorliegt: "Nachdem der Klub offizielle Informationen über den Vorfall erhalten hat, wird er alle geeigneten Maßnahmen ergreifen", so der polnische Meister, der anfügt: "Bis zur Klärung des Sachverhalts erfolgt keine Stellungnahme."
"KS Iskra Kielce SA teilt mit, dass Benoit Kounkoud bis zur Klärung der Angelegenheit durch die französischen Behörden von der Vertretung des Vereins in den Spielen unserer Mannschaft ausgeschlossen wurde", heißt es in einer zweiten Erklärung des Vereins, für den Benoit Kounkoud seit 2022 spielt.
Hinweis: Die News wurde aufgrund neuer Informationen mehrfach überarbeitet und ist Stand 02.02.2024.
cie