04.07.2024, 19:01
Ohne Satzverlust durch den ersten Spieltag
Makelloser Auftakt in die Jugend-Europameisterschaft für die beiden deutschen Teams: Sowohl die männliche als auch die weibliche Auswahl feierten am ersten Tag zwei Siege und gaben keinen Satz ab.
Ein Bad im Schwarzen Meer statt Eistonne: Nach einem langen Turniertag ging es für die beiden deutschen Auswahlmannschaften zur Belohnung ins Wasser. Den Badespaß zur Abkühlung hatten sich die Teams des Deutschen Handballbundes mit jeweils zwei Siegen aber auch redlich verdient.
Die Jungen von Nationaltrainer Konrad Bansa beendeten den ersten Spieltag als Gruppenerster und haben die Hauptrunde - und damit das Viertelfinale - bereits sicher. Zum Auftakt gegen Frankreich gab es ein 2:0 (21:12, 23:22), gegen die Schweiz fiel der Erfolg noch deutlicher aus (27:16, 20:14).
"Das ist ein sehr schöner Zwischenstand", konstatierte Bansa zufrieden. "Ich war vor dem Turnier guten Mutes, weil wir eine gute Vorbereitung hatten und die Jungs haben dieses Gefühl heute bestätigt." Bester deutscher Werfer ist aktuell Finn Jacobsen mit 27 Punkten vor Lenn Reinhard (20). Der Nationaltrainer zeigte sich vor allem mit den beiden ersten Sätzen zufrieden. "Ich habe mich gefreut, dass wir zweimal hochkonzentriert und sehr diszipliniert ins Spiel gegangen sind", lobte Bansa.
Dass es im zweiten Satz jeweils enger wurde, hakte er ab: "Die Gegner sind so gut, dass sie uns vor neue Aufgaben stellen können und darauf müssen wir dann erst einmal reagieren." Specialist Mads Krüger sah ebenfalls jeweils den zweiten Durchgang als Problem: "Die erste Halbzeit war richtig gut, aber wir haben es leider nicht geschafft, den Flow mitzunehmen", bedauerte er.
Am morgigen Freitag (13 Uhr) geht es gegen Portugal um den Gruppensieg. "Kleine Spieler und ein hohes Tempo", charakterisierte der Nationaltrainer den Gegner. Die Südeuropäer sind ebenfalls vorzeitig weiter; da die Punkte nicht mitgenommen werden, können beide Teams das Match zum Ausprobieren nutzen. Er sei "froh und stolz", sagte Bansa, dass seine Mannschaft die Hauptrunde erreicht habe. "Und es ist gut, dass wir kein Endspiel gegen Portugal haben, wo es bereits um alles geht."
Specialst Krüger atmete ebenfalls durch. "Es ist sehr wichtig für uns, dass wir schon weiter sind", betonte der 15-Jährige. "Wir haben die Todesgruppe überstanden und können jetzt befreit aufspielen." Er lobte mit Blick auf Frankreich den guten Start und zeigte sich generell zufrieden: "Wir haben uns gepusht und Bjarne hat super gehalten. Und dann haben wir für den zweiten Satz besprochen, dass wir ruhig bleiben und uns keinen Kopf machen - und das ist uns gelungen."
Die weibliche Auswahl feierte am Donnerstag ebenfalls zwei Siege und ist aktuell Zweiter hinter den punktgleichen Ungarinnen. Gegen Serbien setzte sich das Team von Frowin Fasold mit 2:0 (29:18, 33:32) durch, gegen Rumänien stand am Ende ebenfalls ein 2:0 (25:16, 27:22) zu Buche. "Wir haben darauf spekuliert, dass wir mit zwei Siegen starten können", sagte Fasold zufrieden. "Serbien und Rumänien waren nominell die schwächeren Gegner. Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie sich da durchgekämpft hat."
Annika Kutschera steuerte gegen Serbien 17 Punkte zum Sieg bei. "Den ersten Satz haben wir es gut gemacht, aber den zweiten Satz holen wir nur knapp im Golden Goal", fasste sie zusammen. "Im Angriff waren wir gut, aber die Abwehr hatte ein kleines Tief." Das sei gegen Rumänien umgekehrt gewesen. "Da haben wir im zweiten Satz zu viel verworfen, aber die Abwehr stand", lobt sie.
Anders als bei den Jungen gibt es keine Hauptrunde, sondern fünf Spiele in der Vorrunde. Die Erst- und Zweitplatzierten aus jeder der drei Gruppen ziehen ins Viertelfinale ein, dazu kommen die beiden besten Drittplatzierten. "Wenn wir morgen Polen schlagen, ist das Viertelfinale safe", blickt Fasold auf das dritte Vorrundenspiel am Freitag (10 Uhr) voraus. "Dann hätten wir noch zwei Spiele, um uns eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten."
Das ungewohnte Spielsystem hat es dem Nationaltrainer nicht angetan. "Das ist ein komischer Modus", blickt Fasold voraus. "Der Druck ist durch die lange Vorrunde aktuell noch mäßig und dann müssen wir am Samstag den Schalter abrupt umlegen und im richtigen Moment da sein, weil es im Viertelfinale um alles geht. Das wird eine große Herausforderung."
Kutschera wollte soweit noch gar nicht vorausblicken. "Es ist erst einmal ziemlich wichtig, dass wir heute beide Spiele mit 2:0 gewonnen haben, denn für das Viertelfinale kann ein Satz einen Unterschied machen", betont sie. "Auch für das Selbstvertrauen ist es natürlich gut. Jetzt wollen wir aus den Fehlern lernen und hoffentlich die nächsten Spiele auch noch holen."
Hinweis: Die Spiele der Jugend-Europameisterschaft werden im Livestream bei ehftv.com übertragen.
Deutschland vs. Frankreich 2:0 (21:12, 23:22)
Kader: Bjarne Rollmann (2); Finn Jacobsen (17), Lenn Reinhard (10), Yannick Alt (10), Are Bolte (4), Mads Krüger (2), Youri Witte, Theo Jakobi, Thure Bielfeldt, Kristian Seidel
Schweiz vs. Deutschland 0:2 (16:27, 14:20)
Kader: Bjarne Rollmann (2); Finn Jacobsen (11), Lenn Reinhard (10), Are Bolte (8), Mads Krüger (8), Youri Witte (4), Yannick Alt (4), Theo Jakobi, Thure Bielfeldt, Kristian Seidel
Deutschland vs. Serbien 2:0 (29:18, 33:32)
Kader: Annika Kutschera (17), Mia Herr (16), Emma Pilz (16), Charlotte Baum (8), Mikkeline Oetjen (3), Anais Konrad (2), Nele Alpert, Marlene Wagner, Charlotte Beier, Mia Borkowski
Rumänien vs. Deutschland 0:2 (16:25, 22:27)
Kader: Emma Pilz (14), Mia Herr (10), Mikkeline Oetjen (9), Annika Kutschera (8), Charlotte Baum (6), Charlotte Beier (5), Nele Alpert, Marlene Wagner, Mia Borkowski, Anais Konrad
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