04.07.2024, 06:32
"Wenn es in das Turnier geht, ist alles auf Null gesetzt."
Am Donnerstag startet die Jugend-Europameisterschaft im Beachhandball in Bulgarien. Frowin Fasold, Nationaltrainer der weiblichen Auswahl des Deutschen Handballbundes, blickt im Kurzinterview auf das Turnier voraus.
Was ist dein Ziel für das Turnier?
Frowin Fasold: Wir brauchen es nicht hinter dem Berg halten: Wir wollen zu den Olympischen Jugendspielen 2026. Damit ergeben sich die Ziele automatisch: Wir müssen uns bei diesem Turnier für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr qualifizieren, denn ohne WM kein Jugend-Olympia. Daher ist das Halbfinale verpflichtend. Angeblich könnte zwar auch der 5. Platz reichen, um sich für die WM zu qualifizieren, aber darauf wollen wir uns nicht verlassen.
Wie zufrieden bist du mit dem Kader?
Wir haben bei diesem Jahrgang erstmals intensiv und fast flächendeckend sichten können und das hat sich als sehr effektiv erwiesen. Wir haben dadurch nicht nur eine starke Spitze, sondern auch eine sehr gute Breite dahinter. Das gab es in diesem Umfang bisher nicht. Ich bin sehr zufrieden sowohl mit dem aktuellen Leistungsstand als auch dem Potenzial, das wir perspektivisch noch sehen. Wir haben allerdings ein bisschen Pech, denn in Maria Martin hat sich eine unserer stärksten Spielerinnen verletzt.
Welche Erkenntnisse nimmst du aus dem Vorbereitungslehrgang in Frankreich mit?
Wir sind sehr weit im flexiblen Spiel, aber wir müssen mit Drucksituationen noch besser umgehen. Das ist in dem Alter normal ist; ebenso wie die Schwankungen im Spiel. Wir haben aber sowohl offensiv als auch defensiv einen guten Plan.
Was ist drin?
Eine Prognose zu stellen, wie gut wir im Vergleich zu den anderen Nationen sind, ist wie immer vor dem ersten Turnier eines neuen Jahrgangs unmöglich. Wir waren in der Vorbereitung etwas stärker als Frankreich, aber das müssen wir im Turnier erst einmal zeigen.
Wie groß ist deine Vorfreude auf das Turnier mit einem neuen Jahrgang?
Das ist super spannend. Wir haben die Spielerinnen gesichtet und trainiert, begleitet und vorbereitet. Die Verbindung in der Mannschaft wird immer enger, aber wenn es in das Turnier geht, ist alles auf Null gesetzt. Der Turnierstress ist eine ganz andere Nummer und es ist als Trainer total spannend, wie die Spielerinnen damit schlagen. Es werden Erwartungen erfüllt und es ändern sich Erwartungen - das krempelt einen Kader noch einmal um und lässt sich nicht vorhersehen. Zu sehen, wie sie sich als Team im Trikot der deutschen Nationalmannschaft präsentieren, ist aber ein schönes Erlebnis!
jun