19.10.2024, 13:31
Richtungsweisendes Duell in der 3. Handball Liga
Die Zweite von HBW Balingen-Weilstetten ist mit fünf Siegen in die neue Saison der 3. Handball Liga gestartet, kassierte zuletzt aber zwei Niederlagen. Dennoch, beim Gastspiel beim EHV Aue sehen die Gäste den höheren Druck beim Zweitliga-Absteiger.
Der Schock bei der Zweiten von HBW Balingen-Weilstetten saß tief, aber: "Das Pforzheim-Spiel ist ausführlich aufgearbeitet, wir haben viele intensive Gespräche geführt und wollen jetzt eine Reaktion zeigen", zeigt sich HBW-Coach Micha Thiemann grimmig entschlossen. "Aggressivität und Körpersprache haben gefehlt, das muss anders werden."
Da lässt er auch die personellen Ausfälle nicht gelten, im Gegenteil hat er mit seinen Jungs Lösungen erarbeitet, um in Aue auch ohne Linkshänder im Rückraum erfolgreich sein zu können. Denn der Top-Torschütze Danil Dyatlov fällt mit einem Bänderriss einige Wochen aus. Das kommt auch für ihn zum ungünstigsten Zeitpunkt, wurde er doch von Bundestrainer Martin Heuberger für die U21-Nationalmannschaft nominiert.
Jetzt müssen andere in die Bresche springen und Verantwortung übernehmen - zumal auch Till Wente fehlen wird. Lukas Pawelaks steht vor der Rückkehr, Bennet Strobel könnte eventuell ebenfalls kurzfristig Grünes Licht bekommen. Sorgen, dass die Mannschaft in eine tiefe Krise rutschen könnte, hat der Trainer indes nicht: "Wir hatten in den Wochen davor eine Wurfeffektivität von bis zu 90 Prozent und waren um Längen besser als in den Vorjahren. Gegen Pforzheim hatte die Mannschaft daran zu knabbern, dass die auf einmal nicht mehr drin waren."
Das Team der Erzgebirgler betrachtet der Balinger Coach als "typische Zweitligamannschaft: Viele sehr wurfstarke Spieler, klar strukturiertes Angriffsspiel, kompakte aggressive 6:0-Abwehr." Dahinter steht ein erfahrenes Torhütergespann um den niederländischen Nationaltorwart Arjan Versteijnen.
"Das Team ist gespickt mit Profis, sie wollen so schnell wie möglich zurück in die 2. Liga". Allerdings können die Verantwortlichen um Trainer Philipp Braun mit der bisherigen Punkteausbeute von 9:5 nicht zufrieden sein, deshalb sieht Thiemann beim Gegner den deutlich höheren Erfolgsdruck, eine weitere Niederlage würde sie empfindlich zurückwerfen.
"Wir suchen unsere Nische, um sie ärgern zu können. Die Rückraumschützen müssen wir im Anlaufen attackieren, ihnen den Rhythmus nehmen." So fordert er von seinen Schützlingen, wieder mit Überzeugung Handball zu spielen, denn: "In Aue können wir nur etwas holen, wenn wir mit breiter Brust und frech auftreten."
PM HBW, red