02.05.2024, 21:45
So geht es nun weiter
Vor knapp drei Wochen wurde mit der positiven A-Probe von Magdeburgs Torwart Nikola Portner ein Doping-Fall im Handball bekannt. Am heutigen Donnerstag wurde wie angekündigt in Kreischa die B-Probe geöffnet - und bestätigte den Befund. Wie es nun weiter geht.
Im Dopingverdachtsfall des Schweizer Handball-Nationaltorwarts Nikola Portner wurde am heutigen Donnerstag die B-Probe im Labor im sächsischen Kreischa geöffnet. Nach einer Wettkampfkontrolle war zuvor am 10. April eine positive A-Probe bekannt geworden.
In der A-Probe waren Methamphetamine nachgewiesen worden. Hätte die B-Probe das Ergebnis nicht bestätigt, wäre der Fall erledigt und der aktuell vorläufig suspendierte Portner sofort wieder spielberechtigt gewesen, doch laut einer Stellungnahme des beauftragten Rechtsanwalts im Namen des SC Magdeburg wurde der Fund bestätigt.
"Die Analyse der B-Probe hat (wie üblich) das Ergebnis der A-Probe bestätigt. In Bezug auf die Konzentrationshöhe verweisen wir auf die bisher getätigten Äußerungen", so der von der Handball Magdeburg GmbH beauftragte Fachanwalt Prof. Dr. Rainer Tarek Cherkeh. Zuvor hatte der Anwalt von einem "Bruchteil einer typischen Einnahme dieser Substanz" gesprochen.
"Nach aktuellem Kenntnisstand resp. weitergehenden Untersuchungen ist überdies ausgeschlossen, dass in den Wochen und Monaten vor dem relevanten Dopingtest jemals eine `normale` Konsummenge von Methamphetamin in Nikola Portners Körper gelangt ist", so Cherkeh in der Stellungnahme auf der SCM-Homepage weiter, in der er anfügt: "Angesichts des laufenden Verfahrens können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen bekanntgegeben werden."
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Nach der positiven B-Probe beginnt ein Disziplinarverfahren. War bisher die Handball-Bundesliga (HBL) zuständig, obliegt das weitere Vorgehen nun der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Handball-Bundes (DHB). Diese wird das Strafmaß festlegen - es droht eine mehrjährige Sperre.
Laut der Homepage des DHB ist Berndt Dugall, früherer langjähriger Vorsitzender der Handball Bundesliga Frauen und früheres Präsidiumsmitglied des DHB, deren Vorsitzender. Rolf Nottmeier als Vertreter Ligaverband männlich, die frühere Nationalspielerin Nikola Pietzsch als Vertreterin Ligaverband weiblich sowie Dr. Marcus Laufenberg und Dr. Philip Lübke für den medizinischen Bereich weiblich und männlich sind weitere Kommissionsmitglieder.
Sowohl Nikola Portner, der eine wissentliche Einnahme von Dopingmitteln bestreitet, als auch die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) haben im Anschluss die Möglichkeit, ein dann einzurichtendes Schiedsgericht anzurufen, sollte einer der beiden Parteien das Strafmaß anfechten.
Die Höhe der Konzentration dürfte sich dabei auch auf das Strafmaß auswirken - beziehungsweise könnte, mit Blick auf die Ausführungen des Anwalts, auch die Argumentation der Verteidigung von Nikola Portner für einen Freispruch aufgrund einer unwissentlichen Einnahme beispielsweise aufgrund einer Verunreinigung bilden.
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dpa, cie