20.01.2024, 16:04
Wie sich der Konsum von Handball- und Fußballfans unterscheidet
Erfolg macht hungrig - oder wieso war beim EM-Eröffnungsspieltag in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena die Nachfrage nach Würstchen so groß? handball-world hat bei Axel Geerken nachgefragt. Die einfache Antwort: "Weil Handballer einfach hungriger sind als Fußballer."
Das Einzige, was den Deutschen ähnlich nervös macht wie ein Engpass bei Klopapier, ist ein Engpass bei Stadionwürsten im Stadion. So geschehen in Düsseldorf, zur Eröffnung der Handball-Europameisterschaft. Gegen kurz nach 21 Uhr war der Ansturm auf die Imbissstände in der Merkur Spiel-Arena so groß, dass die Würstchen fast ausverkauft waren.
Das bestätigt auch Axel Geerken, bis 2023 Geschäftsführer der MT Melsungen und in neuer Funktion Head of Strategic Accounts Sport & Event Catering bei Aramark, dem in Düsseldorf zuständigen Caterer. "Wir haben an dem Spieltag um 16 Uhr geöffnet und wurden in der Halbzeit des Deutschland-Spiels von der starken Nachfrage überrascht", so Geerken gegenüber handball-world.
Wie konnte das passieren? Aramark, der erfahrene Caterer, der in mehreren Fußballstadien, aber auch beim Basketball und jetzt auch beim Handball die Fans mit Speisen und Getränken versorgt, habe sich an der Erfahrung mit Fußballern in einer ausverkauften Düsseldorfer Arena orientiert - und dabei wohl den guten Geschmack der Handballer unterschätzt.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem Eröffnungsspieltag, der ja mit den zwei Spielen auch deutlich länger als ein gewöhnlicher Fußballspieltag war. Den Fans hat es ganz offensichtlich sehr gut geschmeckt, es sind wahnsinnig viele Würstchen weggegangen. Und man muss einfach sagen: Handballer essen mehr als Fußballer", so Axel Geerken.
Das gilt übrigens auch für Getränke. Geerken weiter: "Handballer trinken auch mehr Bier als Fußballer - zumindest bei solchen Anlässen." Umso erfreulicher sei es, dass alles so friedlich und freundschaftlich abgelaufen ist.
Dass überrasche ihn als Handballer nicht - trotzdem könne man das ja mal erwähnen, so Geerken. "Selbst da, wo es kurzfristig zu Schlangen an den Verkaufsständen kam, standen die Zuschauer gesittet und ruhig an. Es war den gesamten Tag über ein positives Miteinander, das hat uns sehr gefreut."
Nicht nur aus der Sicht des Caterers zeigt sich der frühere Torwart, der selbst auch auf zehn Länderspiele für den DHB kam, zufrieden mit dem Rekordspiel. Auch mit der "Handballbrille" sah "Friese" ein beeindruckendes Spektakel: "Das war überragend. Eine fantastische Stimmung, wirklich sehr gut!"
Jetzt, wo es für die Deutschen in der Hauptrunde um die Wurst geht, drückt Geerken die Daumen - in Köln dann auch mal privat und als Fan: "Klar, da wird auch immer genetzwerkt - das bringt der Job mit sich. Aber ich bin immer auch Fan, wenn ich in der Handballhalle bin. Und ich wünsche uns natürlich den Halbfinal-Einzug - auch, wenn das sicher nicht einfach wird."
Daniel Duhr