22.01.2024, 15:39
17-jähriges Opfer weiter im Krankenhaus
Ultras aus dem Fußball haben bei einem Handball-Spiel in der Sachsen-Liga eine Schlägerei angezettelt. Dabei wird ein 17-Jähriger erheblich verletzt, das Spiel wurde ohne Zuschauer beendet.
Ausschreitungen von Ultras aus dem Fußball haben am Samstag das Spiel der Handball-Sachsenliga der Männer zwischen dem HSV Weinböhla und dem Zwönitzer HSV (38:28) überschattet.
Nach Polizeiangaben vom Sonntag schlugen 16 Gästefans, die aber dem Ultramilieu des Fußball-Drittligisten FC Erzgebirge Aue zuzuordnen sind, einen 17-Jährigen vor der Nassauhalle zusammen, weil dieser einen Schal von Dynamo Dresden getragen hatte.
Das Opfer ist derzeit weiter im Krankenhaus. Nach dpa-Informationen vom Montag soll der Zustand des 17-Jährigen weiter beobachtet werden. Erste Informationen, wonach er bei dem Überfall Zähne verloren haben sollte, bestätigten sich nicht. Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen.
Die Polizei, die mit einem Großaufgebot zum Ort des Geschehens kam, stellte sechs Tatverdächtige im Alter zwischen 17 und 22 Jahren fest. Gegen sie wird nun unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
Aus Sicherheitsgründen wurde die Halle in der zweiten Halbzeit geräumt, sodass das Spiel ohne Zuschauer beendet werden musste. Die Verantwortlichen und Spieler des Zwönitzer HSV distanzierten sich von den Randalierern.
Weiböhla gewann am Ende gegen den Zwönitzer HSV, das Schlusslicht der Liga ist, mit 38:28 und verbesserte sich mit dem vierten Sieg und nun 8:18 Punkten auf den neunten Tabellenplatz. Das sportliche Geschehen stand allerdings aufgrund der anderen Eindrücke im Hintergrund.
dpa