24.06.2024, 17:51
Torhüterinnen liefern sich Duell der Spitzenklasse
Deutschlands Juniorinnen haben bei der U20-Handball-WM den Einzug ins Viertelfinale vorzeitig verpasst. Trotz einer Weltklasse-Leistung von Torhüterin Marie Weiss geriet das Team von Christopher Nordmeyer mit einer nervösen Spielweise früh in Rückstand und war letztlich chancenlos.
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Starke Torhüterinnen mit Stina Littorin und Marie Weiss sorgten für eine torarme Anfangsphase. Das 1:0 von Gianina Bianco (3.) war das einzige Tor in den ersten sechs Minuten. Die Tre Kronor taten sich schwer gegen die deutsche Deckung, mussten nach sieben Minuten (2:1) schon ihre erste Auszeit nehmen. Christopher Nordmeyer setzte im Rückraum auf die Spielsteuerung von Lisa Fuchs und die Wurfkraft von Nieke Kühne und Lara Däuble.
Wie schon in den vergangenen Partien hatten die DHB-Juniorinnen große Probleme mit der Chancenverwertung, konnten sich so nicht absetzen. Marie Weiss konnte mit ihren Paraden das DHB-Team im Spiel halten, aber beim 3:4 (11.) den ersten Rückstand nicht verhindern. Dennoch das Plus auf dieser Position zu diesem Zeitpunkt lag bei den Tre Kronor, die schon sieben Paraden zu Buche stehen hatten, während die Metzingerin mit starken vier gehaltenen Bällen auch auf Weltklasseniveau war.
Wie schon gegen Frankreich leistete sich nun das deutsche Team Schwächen in der Offensive, Christopher Nordmeyer versuchte es nach dem 6:8 (15.) mit den ersten personellen Impulsen wie durch Matilda Ehlert, Lotta Röpcke und Alina Gaubatz wieder ein wenig Struktur ins Spiel zu kommen, doch auch das half nicht. Beim 6:9 (21.) musste der Bundestrainer die erste Auszeit nehmen.
Ein Gegenstoß von Sabrina Tröster zum 7:10 (24.) sollte die achteinhalb Minuten andauernde Torflaute beenden. Aber es waren immer wieder haarsträubende Fehler, wie lange vorhersehbare Pässe im Rückraum, die die schwedischen Abwehrspielerinnen leicht erobern konnten, die eine Aufholjagd trotz eigener guter Abwehraktionen verhinderten. So ging es trotz der insgesamt zehn Paraden von Marie Weiss mit einem 10:14-Rückstand in die Pause, da Littorin schon dreizehn abgewehrte Bälle zu Buche stehen hatte.
Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich nicht viel, das lag auch an der großzügigen Linie der kroatischen Schiedsrichter, die das eine oder andere Stoßen der Angreiferinnen auf beiden Seiten eben ungeahndet ließen. Deutschland erwischte trotz weiterhin hoher Fehlerquote den besseren Start, kam zum 13:15 (35.) heran.
Beim DHB konnte man nun mit besseren Kreuzungen im Rückraum und Anspielen an den Kreis punkten. Nordmeyer versuchte es auch mit der zusätzlichen Feldspielerin, Schweden konnte das wie beim 15:19 (39.) aber auch teilweise bestrafen.
Schweden wirkte nun insgesamt wacher, nutzte seine Chancen konsequenter und Nordmeyer musste beim 17:23 (44.) und 18:25 (50.) die Auszeiten nehmen. Mit der offensiveren Deckung gegen die schon zweimal als "Player of the match" ausgezeichnete Rückraumspielerin Emma Mihailovic und einer weiterhin starken Marie Weiss sah sich auch Schweden beim 20:25 (53.) zu einer Auszeit gezwungen und setzte auf das Spiel mit der siebten Feldspielerin.
Deutschland knapperte den Rückstand immer weiter weg, verpasste es aber mit überhasteten Aktionen weiter zu verkürzen. Schweden nahm beim 22:25 (56.) seine letzte Auszeit. Marie Weiss trumpfte jetzt noch einmal groß auf mit zwei Paraden, vorne gelang aber zunächst nur ein weiterer Treffer von Ariane Pfundstein.
Die Erfahrung und Durchschlagskraft von Viola Leuchter, die sich in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele befindet, hätte dem deutschen Team nun merklich gut getan. Der mögliche Anschlusstreffer fiel trotz mehrfacher Möglichkeiten einfach nicht und so war es dann Mihailovic, die sich zum vorentscheidenden 26:23 (59.) durchtankte.
Nach Ehlerts Treffer setzte das DHB-Team alles auf eine Karte. Bei der offenen Deckung schaffte Kühne den Anschluss und die Blombergerinnen hatte sogar den Ausgleich auf der Hand. Beim Zweikampf mit ihrer schwedischen Gegenspielerin entschieden sich aber die Schiedsrichter dazu den Vorteil laufen zu lassen, Schwedens Torhüterin Littorin hielt den Wurf, erhielt nach ihrer Weltklassevorstellung auch verdient die Auszeichnung als Player of the match
Im abschließenden Spiel gegen China geht es nun nur noch um die Ausgangslage für die Platzierungsrunde. Anders als bei den Turnieren der Erwachsenen werden im Nachwuchsbereich sämtliche Platzierungen ausgespielt, so dass alle Mannschaften am Ende acht Spiele absolviert haben.
Schweden: Littorin (21 Paraden), E. Johansson, Wall; Holgersson, Mihailovic 5, S. Johansson 1, Rehnberg 3/2, Lönnegren 2, Granat 2, Wiksfors 7, van Kerkvoorde 1, Kylberg 3, Wallin, Cantby 2, Leo, Österwall
Deutschland: Weiss (20 Paraden), Lorisch; Fuchs, Watzl, Probst 2, Kühne 3, Ehlert 1, Bianco 1, Däuble 7/1, Röpcke 1, Ruwe 1, Tröster 1, Pfundstein 3, Gaubatz, Birnkammer, Petzold 5
Zuschauer: 300
Ante Mikelic / Petar Paradina (CRO)
Siebenmeter: 2/2 ; 1/1
Strafminuten: 6/2
chs