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DHB-Team hungrig auf Erfolg
Deutschlands Handballer sprühen vor dem Start in die EM-Qualifikation vor Tatendrang. "Wir wollen die Fans mitreißen und hoffentlich ein Handball-Fest erleben", sagte Sebastian Heymann vor den Pflichtspielen.
"Wir wollen uns auf nichts ausruhen, was wir erreicht haben", sagte Shootingstar Renars Uscins bei einem Medientermin am Dienstag (5. November) und kündigte für die beiden Länderspiele gegen die Schweiz am Donnerstag (18.30 Uhr/sportschau.de) in Mannheim und in der Türkei am Sonntag (15.10 Uhr/ARD) trotz des Fehlens einiger Stammkräfte Vollgas an.
"Wir wollen die Euphorie, die es um die Nationalmannschaft gibt, jetzt bestätigen. Wir wollen schönen Handball zeigen und ein Handballfest feiern", sagte der 22 Jahre alte Rückraumspieler, der beim Gewinn der olympischen Silbermedaille in Paris als Top-Torjäger einer der Stützen des DHB-Teams war. "Mit den ganzen jungen Spielern und dem frischen Wind wollen wir die Schweiz hier zu Hause schlagen. Es wird aber mit Sicherheit keine leichte Aufgabe."
Mit der Partie gegen die Eidgenossen und deren Nationalcoach Andy Schmid beginnt nicht bloß die EM-Qualifikation, 86 Tage nach der klaren Finalniederlage bei Olympia gegen Weltmeister Dänemark (26:39) startet mit dem ersten Länderspiel der Saison auch der Countdown auf die bevorstehende Weltmeisterschaft.
Uscins sprach von einer "Win-Win-Situation". So könne die deutsche Mannschaft auf der einen Seite direkt die ersten Punkte in der EM-Qualifikation holen, auf der anderen würde mit der Schweiz ein starker Gegner warten, gegen den es auch in der WM-Vorrunde im Januar im dänischen Herning geht.
Für den Olympia-Zweite geht es aktuell um die ersten Punkte auf dem Weg zur EURO 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen. "Wir wollen früh für Klarheit sorgen, damit wir das nächste Turnier planen können. Das klappt am schnellsten, wenn man alle Spiele gewinnt", sagte Kapitän Johannes Golla.
Ohne sechs Leistungsträger müssen andere Spieler in die Bresche springen. Zudem wird in Mannheim mit Kai Häfner auch ein langjähriger Eckpfeiler im deutschen Team offiziell verabschiedet werden.
"Es geht darum, dass wir schnell in die Spur kommen mit der veränderten Mannschaft", sagte Bundestrainer Alfred Gislason: "Wir haben zwar eine eingespielte Mannschaft, aber gerade von der Bank kommen Spieler, die noch nicht so eingespielt sind." Hauptaufgabe werde es sein, eine solide Abwehr mit guten Torhütern hinzustellen. "Dafür ist nicht viel Zeit. Jede Trainingseinheit ist sehr wichtig für uns", so Gislason, der aber keine weiteren personellen Sorgen fürchten muss. "Alle Spieler, die hier sind, sind gesund."
Beim letzten Aufeinandertreffen mit der Schweiz hatte es ein denkwürdiges Spiel gegeben. Zum Auftakt der Heim-EM gewann Deutschland im Januar vor der Weltrekordkulisse von 53.586 Zuschauern im umgebauten Düsseldorfer Fußballstadion mit 27:14. "Das sagt überhaupt gar nichts", stellte Gislason am Dienstag klar.
Der Respekt vor den Schweizern, in deren Reihen überwiegend Bundesliga-Legionäre stehen, ist allerdings groß. "Es darf keiner glauben, dass das wieder so laufen wird", warnte der Bundestrainer. "Die Schweizer haben eine gute und eingespielte Mannschaft. Es ist wichtig, dass wir schnell in die Spur kommen."
Und Gislason betont auch mit Blick auf das letzte Duell, wo die Schweiz auf Samuel Röthlisberger verzichten musste: "Nur Lucas Meister fehlt. Röthlisberger bedeutet noch einmal mehr Stabilität für die Schweizer Abwehr. Das macht unsere Aufgabe nicht leichter", so der Isländer.
SID, chs