26.03.2024, 16:44
Nach insgesamt elf gemeinsamen Jahren
Abgang bei der HSG Blomberg-Lippe: Eine langjährige Rückraumspielerin des Frauen-Bundesligisten begründet ihren Wechsel u.a. mit einem Vertrauensverlust.
Nele Franz wird die HSG Blomberg-Lippe zur kommenden Saison verlassen und sich für neue Aufgaben und Ziele einem anderen Verein anschließen. Damit trennen sich die Wege der 24-jährigen Franz und der HSG nach insgesamt elf gemeinsamen Jahren.
2004 begann die gebürtige Bielefelderin bei der TSG Altenhagen-Heepen im Alter von vier Jahren mit dem Handballsport. Circa acht Jahre später folgte dann als C-Jugendliche der Wechsel zur HSG. Das Eigengewächs erarbeitete sich über die Jahre immer mehr Spielanteile im Bundesligateam.
In der Saison 2020/21 belegte die damals 21-jährige Spielmacherin mit 235 Saisontoren den zweiten Platz in der Torschützenliste der Bundesliga und wurde daraufhin sogar als beste Bundesligaspielerin der Saison 20/21 von der Handball Bundesliga Frauen ausgezeichnet. Gleichzeitig debütierte Franz im April 2021 in der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal.
Alles lief auf eine beeindruckende Karriere hinaus, bis sie sich am Anfang der Saison 2021/22 bei einem Bundesligaspiel gegen den Thüringer HC einen Kreuzbandriss zugezogen hat und somit die restliche Saison ausfiel. Nach dem Debüt zum Start der Saison 2022/23 zog sich die Rückraumspielerin im November 2022 einen Meniskusriss zu und musste erneut ca. drei Monate pausieren.
Zum Ende der Saison 22/23 wurde dann zudem eine Reruptur des Kreuzbandes festgestellt, worauf sich die mittlerweile 24-Jährige bis heute erneut einer langen Reha stellen muss. Nun wird Nele Franz ab Sommer an anderer Stelle einen Neustart ihrer Handball-Karriere beginnen.
Nele Franz sagt: "Nach den Verletzungen möchte ich jetzt woanders neu angreifen, von null starten und neue Ziele verfolgen. Auch, weil ich hier nicht mehr hundertprozentiges Vertrauen gespürt habe. Leider werde ich voraussichtlich, aufgrund der aktuellen Verletzung, kein Spiel mehr für die HSG bestreiten - auch das habe ich mir anders gewünscht."
„Nach dem zweiten Kreuzbandriss haben wir Nele sofort zugesichert, dass sie weiter Bestandteil des Vereins bzw. der Mannschaft sein kann, daher finde ich es zuerst einmal schade, dass sie unser Vertragsangebot nicht angenommen hat", so HSG-Trainer Steffen Birkner.
"Ich denke, dass wir die letzten Jahre alles getan haben, um Nele das auch bei uns zu ermöglichen, verstehe aber auch, dass sie bei einem anderen Verein mit anderen Zielen und ihrer alten sportlichen Leistungsfähigkeit besser zurückkommen kann", sagt Birkner.
„Neles Abgang ist für uns natürlich sehr schade und schmerzlich. Sie hat sich bei der HSG von einer Jugendspielerin zur gestandenen Bundesligaspielerin entwickelt und gehörte bis zu ihrer Verletzungsserie zu den Leistungsträgerinnen und zu den prägenden Persönlichkeiten bzw. Identifikationsfiguren des Vereins", meint Geschäftsführerin Franziska Rautauoma.
"Nach der Reruptur im Sommer haben wir Nele unsere vollste Unterstützung zugesagt und auch direkt klargestellt, dass wir ihr für die kommende Saison ein Vertragsangebot unterbreiten werden. Dazu haben wir zu Beginn dieses Jahres erste konkretere Gespräche geführt und ein erstes Angebot unterbreitet. Daraufhin hat Nele uns ihre Entscheidung mitgeteilt, die HSG im Sommer verlassen zu wollen", so Rautauoma.
"Und wer weiß, vielleicht ist es auch erstmal nur das Ende eines Kapitels und nicht der ganzen Geschichte", fügt Franziska Rautauoma an.
red