27.06.2024, 14:48
Freitagmittag im Platzierungsspiel
Deutschlands Juniorinnen kämpfen bei der U20-Handball-WM um Platz 9. Ob der Gegner dann Norwegen oder Montenegro heißt, entscheidet sich erst am Nachmittag. Das Team von Bundestrainer Christopher Nordmeyer erkämpfte sich einen knappen Sieg über Rumänien.
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Das bestmögliche Ergebnis nach dem verpassten Viertelfinale wollten Deutschlands Juniorinnen erreichen. Gegen Rumänien sollten Torhüterin Marie Weiss mit einer ersten Parade und Alina Gaubatz mit dem Konter zum 1:0 für einen erfolgreichen Start sorgen.
Die Rückraumreihe mit Lara Däuble, Lotta Röpcke und Matilda Ehlert funktionierte, das Zusammenspiel mit Ida Petzold harmonierte. Hinten zeigte der Defensivverbund eine stabile und aufmerksame Leistung. Mit ein wenig mehr Fortune wäre mehr als das frühe 4:2 (5.) herausgesprungen, denn Däubles platzierter Wurf rollte nach dem Innenpfosten auf der Torlinie entlang. Hinzu kamen einige überhastete Aktionen, Rumänien musste beim 7:5 (10.) seine erste Auszeit nehmen.
Rumänien gelang zwar kurzfristig der Ausgleich, auch mit der Treffsicherheit von Alina Gaubatz - ob im Konter oder von Linksaußen - konnte man sich schnell wieder auf zwei Tore (10:8) lösen. Rumänien hielt vor allem im Rückraum mit der 18 Jahre alten Ausnahmespielerin Lixandroiu gegen, die auch schon in der A-Nationalmannschaft be der letzten Handball-WM zum Einsatz kam.
Deutschland gab mit den ersten personellen Wechseln auch die kurzzeitige Drei-Tore-Führung (12:9) aus der Hand, blieb aber in der Spielkontrolle. Rumänien kam nun immer besser in Fahrt, hatte sogar die Chance auf die Führung. Es war einmal mehr die Deckung, in dem Fall die mit einem Steal aufmerksame Julika Birnkammer, die einen erneuten Rückstand nach dem 1:2 verhinderte.
Neben dem Assist zum 14:13 und dem Tor zum 16:13 war die künftige Spielerin des ESV Regensburg aber eben auch nach 25 Minuten schon mit zwei Zeitstrafen vorbelastet. Dennoch hatte Deutschland das Spiel wieder unter Kontrolle gebracht, baute die Führung auf vier Tore (18:14) aus und nahm ein 19:16 in die Pause.
Beide Teams kamen gut aus der Kabine, Deutschland versuchte unter anderem mit Lisa Fuchs als vorgeschobene Deckungsspielerin gegen Rumäniens rechte Rückraumspielerin Anamaria Grigore ein wenig den Rhythmus des Kontrahenten zu brechen. Rumänien kam aber auf, weil Teodora Neagu gute Chancen vereitelte und Ana Maria Cristea auch einen Siebenmeter von Magdalena Probst parierte.
Mehr als das zwischenzeitliche 20:19 ließ das DHB-Team aber nicht zu, je zwei Tore von Nieke Kühne und Leni Ruwe zum 24:20 (39.) sorgten schnell wieder für eine Beruhigung der Nerven. Aber Rumäniens Deckung hatte sich nun auf den deutschen Angriff eingestellt, vorne suchte man die Abschlüsse aus der Nahdistanz und beim 26:26 (45.) war wieder alles offen.
Aber das Momentum lag nun bei Rumänien, das sich im Nachwurf durch Lixandroiu die Führung holte und dann auch Cristea einen weiteren Siebenmeter von Kühne halten ließ. In Überzahl mit zwei Treffern ins leere rumänische Tor von Ida Petzold zum 28:27 (48.) war das DHB-Team aber schnell wieder in der Vorlage. Rund zehn Minuten vor dem Ende wollte aber Bundestrainer Christopher Nordmeyer sein Team beruhigen und auf die Schlussphase einstellen.
Die Metzinger Kreisläuferin war nun vorne wie hinten ein wenig die emotionale Führungsspielerin, an ihre Mitspielerinnen wieder die nötige Stabilität und Aggressivität fanden. Mit den einfachen Toren aus dem Rückraum von Matilda Ehlert und Leni Ruwe zum 32:29 (55.) erzwang das DHB-Team auch eine Auszeit des Kontrahenten.
Rumänien hatte insgesamt das Pfostenglück auf seiner Seite. Während der Ball von Deutschlands Werferinnen öfters wieder raussprang, konnte Lixandroiu ihr Team wenig später im Spiel halten. Deutschland musste bis in die Schlussminute kämpfen, verpasste mit zwei unplatzierten Rückraumwürfen die Entscheidung. Die Deckung war letztlich der Fauspfand, der den 34:32-Sieg sicherte.
Rumänien: Neagu (8 Paraden), Cristea (5/2 Paraden), Nita (2 Paraden); Mihai 2, Geamanu 3, Grigore 3, Brindusa 1, Maxim, Raicea 3, Boiciuc 4, Lixandroiu 9/2, Dragoescu, Romaniuc 2, Mohamed 2, Florea 1, Irimia 2
Deutschland: Weiss (10 Paraden), Lorisch; Fuchs 2, Watzl, Probst 1/1, Kühne 5, Ehlert 5, Bianco 2, Däuble 2/1, Röpcke 1, Ruwe 3, Tröster, Pfundstein 1, Gaubatz 5, Birnkammer 1, Petzold 6
Zuschauer: 106
Schiedsrichter: Zan Puksic / Miha Satler (SLO)
Siebenmeter: 2/2 ; 2/4
Strafminuten: 4/4
chs