30.01.2024, 09:44
Nach der Handball-EM
Andy Schmid beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. Das gab der schweizer Ausnahme-Handballer auf Instagram bekannt.
Andy Schmid hängt nach über 20-Jahren als Profi-Handballer seine Handball-Schuhe an den Nagel. Auf Instagram gab der schweizer Nationalspieler und ehemalige Handball-Bundesligaspieler sein sofortiges Karriereende bekannt. "That's it", schreibt der 40-jährige Spielmacher. "Meine Spielerkarriere endet JETZT. Meine Liebe zum Handball BLEIBT... und GEHT WEITER."
Ursprünglich wäre der 40-jährige Spielmacher noch bis zum Saisonende beim HC Kriens-Luzern unter Vertrag gestanden. Allerdings haben Schmid und der HCKL schon bei der Vertragsunterschrift im Jahr 2022 ausgemacht, dass sie nach der Europameisterschaft zusammensitzen werden.
"Einerseits ging mein Wunsch in Erfüllung, an der Euro und in dem Land, in dem ich die grössten Erfolge feiern durfte, mit der Nationalmannschaft dabei zu sein", erklärte Schmid zu seiner Entscheidung und fügte hinzu: "Weiter ist es ein Privileg als Spitzensportler, das Ende selbst und nicht wegen einer schweren Verletzung zu bestimmen. Die letzten Jahre haben Spuren hinterlassen, mein Körper bezahlt nun in Form kleinerer Blessuren den Tribut für die lange Karriere."
Beim letzten Vorrundenspiel der Handball-EM 2024 gegen Nordmazedonien hatte sich Andy Schmid von der großen Handballbühne verabschiedet.
"Ich habe die letzten 3:30 Minuten geweint, Wehmut ist leicht untertrieben", sagte Schmid im Interview nach dem Schlusspfiff. "Es war mein letztes Spiel für die Nationalmannschaft auf dieser Bühne, in diesem Land, in dem ich 12 Jahre gelebt habe, meine Kinder auf die Welt gekommen sind und wo ich meine beste handballerische Zeit hatte."
Das sei "ein schöner Abschluss" für seine internationale Karriere, so Andy Schmid weiter. Dass diese mit einer Niederlage endete, bedauert er: "Ich weiß jetzt, dass es keinen Handballgott gibt, denn wenn der das Spiel geschaut hätte, hätte er uns in meinem letzten Spiel siegen lassen."
Mit seinen zwölf Treffern beim 27:29 gegen Nordmazedonien schwang sich Andy Schmid zum Rekordtorschützen der Nationalmannschaft auf. Inklusive seiner 19 Treffer bei dieser Handball-EM hat der Spielmacher 1.094 erzielt und damit genau ein Tor mehr als der bisherige Rekordhalter Marc Baumgartner.
Nicht nur auf Nationalebene, sondern auch auf Klubebene reihen sich die Erfolge von Schmid anneinander. Der fünfmalige MVP der Handball-Bundesliga krönte sich in seiner aktiven Karriere in der Bundesliga mit den Rhein-Neckar Löwen zum EHF-Europokal-Sieger (2013), zum Deutschen Meister (2016, 2017), Pokalsieger (2018) und Supercup-Sieger (2016-18). In der Heimat gewann er zweimal mit ZMC Amicita Zürich die Meisterschaft (2008 und 2009) und konnte im vergangenen Jahr mit seinem aktuellen Klub HC Kriens-Luzern den Swiss Cup gewinnen.
Die offizielle Verabschiedung von Schmid ist nach Angaben von HC Kriens-Luzern für den 2. März beim Heimspiel der Luzerner gegen die Kadetten Schaffhausen geplant. Ein größeres Abschiedsspiel sei für 2025 geplant. Auch für seine Leistungen für das Nationalteam und den Tor-Rekord soll der Spielmacher im Rahmen eines der nächsten Länderspiele geehrt werden.
Die Zukunft von Andy Schmid ab 2024 ist jedoch bereits geklärt: Der Regisseur wird Michael Suter beerben und Nationaltrainer der Schweizer Männer-Nationalmannschaft. Der Verband stattete ihn mit einem Vertrag bis zur Heim-Europameisterschaft 2028 aus.
PM SHV/HCK, red