Handball-Weltmeisterschaft

Alexei Covalciuc und Igor Covalciuc starren in der 14. Minute im Duell zwischen Österreich und Kuwait auf den Videomonitor. Vorausgegangen war ein Angriff des Golfstaats in der knappen Anfangsphase, bei der Saif Aldawani irgendwie in den Armen von Lukas Hutecek und daraufhin schmerzhaft auf dem Boden gelandet war.

So zumindest schien es. Die Schiedsrichter gaben diesem Schein nicht nach und verteilten eine Hinausstellung: an Aldawani. Die Empörung von der Bank war groß, aber beide Unparteiische haben bei Kuwaits Mittelmann eine Schauspieleinlage gesehen - dementsprechend gab es eine Zeitstrafe gegen den 22-jährigen.

Das ist entsprechend der Linie, die die IHF bei der Weltmeisterschaft von den Schiedsrichtern sehen will. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen nämlich erneut auf dem Bereich Simulation/Provokation und Überreaktion. Auch das Stürmerfoul sowie Außenaktionen stehen im Fokus der Unparteiischen.

"Es gab in den letzten Jahren die Tendenz, dass der Außenangreifer beim Wurf den Kontakt sucht", erklärte Deutschlands Topschiedsrichter Robert Schulze vor Turnierbeginn hinsichtlich der vielen Situationen, bei der Außenangreifer und -verteidiger ineinanderrasselten: "Wir wollen besonders darauf achten, ob es wirklich einen Siebenmeter geben muss oder es eher als Stürmerfoul zu werten ist."

Kuriose zweite Zeitstrafe

Für Aldawani blieb es indes nicht bei einer Hinausstellung. Der Mittelmann verlor Mitte der zweiten Halbzeit seinen Schuh im Duell mit Füchse-Kreisläufer Lukas Herburger, welcher prompt mit dem Schuh in der Hand die Verteidigung stellte. Die Unparteiischen werteten den Schuhverlust wohl als Spielverzögerung - und gaben Aldawani seine zweite Zeitstrafe.

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