31.05.2024, 09:02
Eagles rühren in Durchgang zwei Beton an
In der ersten Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga haben sich HSG Krefeld Niederrhein und HSG Konstanz dramatisch Unentschieden getrennt. Besonders die Seidenstädter zeigten nach Halbzeitrückstand Moral.
Am Donnerstagabend gastierte die HSG Konstanz zum Hinspiel der ersten Runde um den Aufstieg in die 2. Handball Bundesliga bei der HSG Krefeld Niederrhein. Der Gewinner des Duells würde in die nächste Runde einziehen und dort gegen den Gewinner der Paarung Rostock - Hildesheim um das Ticket ins deutsche Unterhaus spielen.
Beide Teams kamen in der Krefelder Glockenspitzhalle gut in die Partie, zunächst legten die Seidenstädter vor. Konstanz, selbst Ligaprimus der Südgruppe, steigerte sich nach dem ersten minus zwei jedoch und drehte die Partie mit einem 3:0-Lauf zum 5:4 (12.). In der Folge setzten sich die Süddeutschen mit einem weiteren Zwischensprint sogar auf 8:5 ab (16.).
Das war besonders den Krefeldern selbst zu verdanken, die nicht nur eine rote Karte für Abwehrchef Matija Mircic hinnehmen mussten, sondern sich zunehmend mit Faktoren abseits des Spielfelds beschäftigten. Ergo gab es kurz darauf die gelbe Karte gegen die Bank.
Und auch spielerisch bauten die Eagles nun ab: Unkonzentriertheiten, technische Fehler und überhastete Abschlüsse führten dazu, dass die Hausherren immer weiter ins Hintertreffen gerieten. Auch die Deckung - zu Spielberginn noch bombensicher - hatte Probleme. So ging es mit einem satten Rückstand von 11:16 in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit startete zerfahren, beide Teams kamen nun aber den Kampf. Und da bot die Heimmannschaft die bessere Darbietung und agierte gerade in der Deckung erstklassig. Tor um Tor schrumpfte der Vorsprung der Bodensee-Handballer, die nun ihrerseits abschweiften: Trainer Jörg Lützelsberger fing sich Gelb, die Seidenstädter warfen den 18:18-Ausgleich. Auszeit Konstanz (41.).
Es schien, als hätten die Eagles zu ihrer Stärke zurückgefunden, denn trotz der kurzzeitig wiederkehrenden Hektik ließen sie die Süddeutschen nun nicht auf mehr als zwei Tore davonziehen. Wie auch, wo die Gäste beim 20:18 gerade einmal vier Tore im zweiten Durchgang geworfen hatten (48.). Martin Juzbasic, der mit unglaublichen Paraden im Krefelder Tor glänzte, gab den nötigen Rückhalt.
Als Jörn Persson in der 54. Minute zum abermaligen Ausgleich traf und es ihm Mike Schulz kurz darauf per Siebenmeter gleich tat, folgte die dramatische Schlussphase. Schlussendlich konnte sich aber keine Mannschaft mehr zum Sieger krönen, die umkämpfte und intensive zweite Halbzeit endete 22:22-Unentschieden.
"Die 2.007 Zuschauer in der bestens gefüllt Glockenspitzhalle sahen in der zweiten Halbzeit eine Heimmannschaft, welche mit Kampfgeist, Emotionen und Power ins Spiel zurückkehrte und eine großartige Mannschaftsleistung auf die Platte brachte. Eine Energieleistung samt herausragender Moral und Comebackqualitäten, die Hoffnung für das Rückspiel in Konstanz macht", heißt es in der Krefelder Pressemitteilung zum Spiel.
Trainer Mark Schmetz fand ähnliche Worte: "Heute haben wir wieder mal gesehen, wie viel die Mannschaft wegstecken kann. Nach der ersten Halbzeit, in der wir - gerade zum Ende hin - zu viel verworfen und liegen lassen haben, waren wir in der zweiten Halbzeit überlegter."
Weiter sagte er: "Wir haben ein starkes Spiel gemacht und unsere Abwehrleistung war unglaublich, trotz der roten Karte, durch die wir relativ früh auf unseren Abwehrchef Matija Mircic verzichten mussten. Vielleicht hätten wir mit drei oder vier Toren gewinnen können, aber ich denke nicht, dass das einen großen Unterschied macht. Jetzt kommt es auf Sonntag an und auf das, was wir da auf die Platte bringen!" Dort steigt das Rückspiel um 17 Uhr in Konstanz.
mao