20.03.2024, 14:19
Vorzeitiger Abschied
Deutschlands Nationalmannschaftskapitänin Alina Grijseels wird den französischen Spitzenklub HB Metz nach nur einer Saison verlassen. Das teilten die Lothringerinnen, die aktuell in der heimischen Liga den zweiten Rang belegen mit.
Grijseels hatte im vergangenen Jahr einen Zweijahresvertrag beim HB Metz unterzeichnet, diese wurde nun "in gegenseitigem Einvernehmen" zum Saisonende aufgelöst. Bei den Lothringerinnen ist Dänemarks Kristina Jörgensen die Nummer 1 im zentralen Rückraum.
"Manchmal laufen Dinge anders als man es sich erwünscht und erhofft hat. Das Wichtigste für mich war und ist es ich selbst zu bleiben und mit Überzeugung Entscheidungen zu treffen", kommentierte Grijseels auf Instagram und betont: "Bis zum Saisonende gibt es noch viele Spiele zu spielen, Punkte zu sammeln und Titel zu gewinnen. Ich werde natürlich alles für das Team geben, damit wir die Saison so erfolgreich wie möglich abschließen."
In der Champions League steht Metz bereits vorzeitig im Viertelfinale und ist somit nur einen Zähler vom Final4 in Budapest entfernt. National hat man aktuell zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Brest Bretagne, da man das Hinspiel mit 22:23 verlor. Das vermutlich entscheidende Rückspiel findet auswärts am 08. Mai statt.
"Für mich war es bei meiner Entscheidung wichtig, international auf dem höchsten Niveau zu spielen und zu trainieren", hatte die Nationalspielerin zuletzt Anfang März noch einmal gegenüber den Ruhr Nachrichten ihren Wechselentschluss bekräftigt.
Wohin der Weg in Zukunft führt, ist noch offen. "Ich habe neun Jahre in Dortmund gespielt und würde den Verein schon als meinen Herzensverein beschreiben. Ganz grundsätzlich ist eine Rückkehr möglich", erklärte sie der Zeitung. "In meiner Traumvorstellung würde ich meine Karriere beim BVB beenden."
Grijseels begann mit dem Handball beim TV Biefang 1912 und spielte bereits zu Jugendzeiten in der Damenmannschaft des TV Aldenrade in der Oberliga. Parallel dazu lief sie in der A-Jugend-Bundesliga für den TV Aldekerk auf.
Mit 17 Jahren wechselte die Rückraumspielerin im Erwachsenenbereich zum damaligen Drittligisten TuS Lintfort, blieb jedoch im A-Jugend-Kader von Aldekerk. Im November 2014 folgte dann der Wechsel zu Borussia Dortmund, die zu der Zeit noch in der 2. Handball Bundesliga Frauen aktiv waren.
In den folgenden Jahren war Alina Grijseels eine der führenden Spielerinnen im rasanten Aufstieg von Borussia Dortmund. Mit dem BVB stand sie 2016 im Pokalfinale und wurde 2021 letztendlich Deutsche Meisterin.
Mittlerweile ist Grijseels auch gemeinsam mit Emily Bölk Kapitän der deutschen Handballnationalmannschaft der Frauen. Für den DHB absolvierte sie bislang 81 A-Länderspiele, in denen sie 288 Tore erzielen konnte. Größter Erfolg im DHB-Trikot war 2014 der Gewinn der Silbermedaille bei der U18-WM, sie wurde zweimal Handballerin des Jahres (2021, 2022).
chs