13.11.2024, 14:34
"Hätte man besser machen können"
Nach dem Länderspiel in der Türkei mussten die deutschen Handball-Nationalspieler mitten in der Nacht die Abreise antreten. Einige von ihnen sind heute schon wieder im Pokal gefordert. Kein Wunder also, dass die Bundesliga die Reiseplanung der DHB-Auswahl kritisch sieht.
Die Belastung für die Nationalspieler ist in diesen Tagen besonders groß. Erst kürzlich hatte Ex-Bundestrainer Christian Prokop seinen Nachfolger Alfred Gislason öffentlich kritisiert, dass er beim Länderspiel gegen die höchstens zweitklassige Türkei Renars Uscins so lange hatte spielen lassen. Denn schon heute müssen Uscins und etliche weitere Nationalspieler schon wieder im Achtelfinale des DHB-Pokals ran.
Zusätzlich wird die Reiseplanung des Deutschen Handballbundes (DHB) in der Bundesliga kritisch gesehen. Denn nach dem Spiel in der Türkei am Sonntag machte sich die Mannschaft mitten in der Nacht auf den Rückweg Richtung Deutschland, Zwischenlandung inklusive. Teilweise kamen sie erst am Montagnachmittag zuhause an, geschlafen hatten die Spieler kaum.
"Ich habe das intern angesprochen und da gehört es auch hin. Dass das eine unglückliche Reiseplanung war, haben wir so platziert", sagt Viktor Szilagyi, Geschäftsführer des THW Kiel, gegenüber handball-world. "Nach einem Lehrgang sollte die Regeneration die gleiche Rolle spielen wie vorher."
Linksaußen Lukas Mertens kam seinem Vereinstrainer Bennet Wiegert zufolge am Montag erst gegen 16 Uhr in Magdeburg an. Für 18 Uhr hatte SCM-Trainer Wiegert eine Video-Besprechung angesetzt. "Was da jetzt wirklich hängengeblieben ist, das kann ich gar nicht so sagen. Ich habe ihn dann auch nicht trainieren lassen. Ich habe ihn einfach nach Hause geschickt", so Bennet Wiegert.
Andreas Wolff, Rune Dahmke sowie Lukas Zerbe und damit gleich drei THW-Profis waren beim Auswärtssieg in der Türkei dabei gewesen. Da die Regeneration am Montag praktisch ausfiel, konnten sie sich vor dem richtungsweisenden Pokalspiel heute Abend (13. November) gegen den SC Magdeburg höchstens am Dienstag etwas erholen.
"Das hätte man besser machen können. Aber ich glaube, das wissen die Verantwortlichen beim DHB jetzt auch", sagt Szilagyi. Ähnlich sieht es auch der Sportliche Leiter der TSV Hannover-Burgdorf. "Da gibt es aus Klub-Sicht sicherlich noch Optimierungsbedarf", so Sven-Sören Christophersen gegenüber handball-world. Hannover hatte vier deutsche Nationalspieler abgestellt. Christophersen wünscht sich mehr Dialog mit dem DHB, ist aber auch zuversichtlich, dass das in Zukunft passieren wird.
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ban, bec