02.10.2023, 12:45
Vorfreude und Anspannung steigen
In 100 Tagen beginnt die Handball-Europameisterschaft in Deutschland. Der DHB, dem seit Mitte September bereits ein neuer Zuschauer-Weltrekord sicher ist, verfolgt beim Großereignis drei konkrete Ziele.
Seit dem 2. Oktober ist der nächste Meilenstein auf dem Weg zur Heim-EM erreicht: In exakt 100 Tagen steigt das mit Spannung erwartete Eröffnungsspiel in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena gegen die Schweiz. Was die ohnehin große Vorfreude beim deutschen Team zusätzlich schüren wird, ist der Umstand, dass definitiv ein neuer Zuschauer-Weltrekord beim Auftakt gebrochen wird.
Schon seit Mitte September - da waren es noch 118 Tage bis zum Startschuss - steht fest, dass die ersten beiden Partien bei der Handball-EM 2024 vor mehr als 50.000 Fans ausgetragen werden. Möglich wird die Weltrekordkulisse durch eine bereits seit Januar feststehende, zusätzliche Innenraumtribüne mit einer Kapazität von rund 9000 Plätzen.
Den noch aktuellen Weltrekord für ein Handballspiel trägt ein anderes deutsches Fußballstadion: 44.189 Fans sahen am 6. September 2014 die Partie der Rhein-Neckar Löwen gegen den HSV Hamburg beim Tag des Handballs in Frankfurt.
"Wir sind überwältigt, dass wir so frühzeitig den Weltrekord übertroffen und mehr als 50.000 Karten für den Eröffnungsspieltag verkauft haben. Das zeigt den Stellenwert der EHF EURO 2024 und die Begeisterungsfähigkeit des deutschen Handballpublikums", wird Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des DHB, in einer Pressemitteilung zitiert: "Wir hoffen auch darauf, dass die Arenen in den übrigen Spielorten möglichst oft ausverkauft sein werden." Für alle Spielorte habe es schon in frühen Verkaufsphasen "eine sehr hohe Zahl von Ticketbestellungen aus dem Ausland" gegeben, so Schober.
Offiziell ist die Düsseldorfer Arena für den 10. Januar 2024 noch nicht restlos ausverkauft, aber aktuell sind keine Karten mehr im Verkauf für den Eröffnungsspieltag der Gruppe A. "Es kann sein, dass noch einmal Restkarten in den Verkauf gehen können", sagt Schober.
Am 28. Januar 2024 dann wird in Köln der neue Europameister gekürt. Und die kontinentale Krone darf getrost als "Jackpot" bezeichnet werden. Denn als amtierender Europameister wäre die deutsche Mannschaft gesetzt für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, die WM 2025 in Norwegen, Dänemark und Kroatien sowie die EM 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen.
Die 16. Männer-Europameisterschaft ist übrigens die erste in Deutschland - bis dato gab es nur eine der Frauen bei der Premiere 1994. Und auf die Verantwortlichen kommt viel Arbeit zu: Erstmals seit der Aufstockung von 16 auf 24 Mannschaften ist nur ein Land Gastgeber. Auch die nächsten beiden Turniere finden in drei Ländern statt - 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen, 2028 in Portugal, Spanien und der Schweiz.
"Mit der EHF EURO 2024 erreichen wir die nächste Station im Jahrzehnt des Handballs und eröffnen zudem ein so noch nie dagewesenes Jahr des Sports, wenn ich allein an die folgende Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele denke", erklärt DHB-Präsident Andreas Michelmann.
Bei der EM sollen drei konkrete DHB-Ziele erreicht werden. "Erstens wollen wir als gute Gastgeber alle teilnehmenden Teams und das Publikum in den Arenen begeistern. Zweitens möchten wir selbst sportlich erfolgreich sein und das Halbfinale erreichen. Und drittens soll dieses Turnier auch wirtschaftlich sehr gut gelingen, damit wir den deutschen Handball vor allem mit Blick auf bestehende und neue Mitglieder und unsere Nationalmannschaften weiterentwickeln können", so Michelmann.
Dass das Turnier gelingen wird, daran hat auch EHF-Präsident Michael Wiederer keine Zweifel. "Deutschland ist einer der wenigen Verbände, der eine EHF EURO mit 24 Mannschaften in einem Land auf hohem Niveau organisieren kann", ist der 67-Jährige überzeugt: "Ich freue mich auf ein wegweisendes Turnier mit vollen Hallen. Und darauf, mit Georgien, Griechenland und den Färöer neue Gesichter und gleich drei Debütanten zu sehen."
Vorfreude macht sich auch bei Bundestrainer Alfred Gislason breit. "Ich war im August 2022 zum ersten Mal in der Merkur Spiel-Arena und habe eine Vorstellung vom Handballfeld im Fußballstadion gewonnen. Seitdem ist der Gedanke ans Auftaktspiel der EHF EURO 2024 in meinem Kopf", so der Isländer, der nachschiebt: "Sportlich müssen wir uns voll auf das Spielfeld konzentrieren, aber das Drumherum wird bei der gesamten Europameisterschaft fantastisch. Darauf darf sich jeder freuen, der ein Herz für großen Sport hat."
msc