05.05.2023, 09:59
Streit um die Übertragung der WM dauert an
Gut elf Wochen vor Beginn der WM der Frauen in Australien und Neuseeland ist noch immer nicht klar, ob das Turnier in Deutschland übertragen wird. Nationalkeeperin Almuth Schult unterstellt der FIFA Geldgier in der Posse um die Vergabe der TV-Rechte.
Fußball-Nationaltorhüterin Almuth Schult hat auf die andauernde Posse um die Vergabe der TV-Rechte für die Weltmeisterschaft im Sommer reagiert und Kritik an der FIFA geäußert. "Natürlich klaffen Realität und Wunsch auseinander, aber vielleicht sollte man in solch einer Situation den Prozess selbstkritisch überdenken und einen Konsens finden, anstatt die Schuld bei anderen zu suchen und die Gier nach Geld sprechen zu lassen", schrieb Schult in einer Kolumne des "RedaktionsNetzwerk Deutschland".
Das Turnier startet bereits im Juli, bislang gab es aber noch keine Einigung zwischen dem Weltverband und den TV-Sendern bezüglich einer Übertragung. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte Anfang der Woche die Angebote der Sender aus den fünf großen europäischen Ländern als "sehr enttäuschend und einfach nicht akzeptabel" bezeichnet und deshalb mit einem TV-Blackout gedroht. Zuvor hatte sich bereits ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky verwundert über das Vorgehen der FIFA gewundert und erklärt: "ARD und ZDF haben im Rahmen dieser Ausschreibung ein marktgerechtes Angebot platziert. Dass die FIFA offenbar derzeit sowohl in Deutschland als auch in anderen großen europäischen Märkten die Rechte dennoch nicht vergeben möchte, können wir für den Moment nur zur Kenntnis nehmen."
Infantino sprach zudem von einer "moralischen Verpflichtung", die WM der Frauen nicht unter Wert zu verkaufen, was Schult ebenfalls sauer aufstieß: "Wenn der FIFA-Präsident so eine Aussage trifft, sollte man aufgrund von Moral und Wertschätzung solch ein Produkt einfach nicht auf den letzten Drücker verkaufen und allen Beteiligten mit Respekt begegnen - inklusive den Fans und den Spielerinnen."
Die frühere Welttorhüterin, die lange für den VfL Wolfsburg spielte, ist derzeit vertragslos und wird aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht an der WM in Australien und Neuseeland teilnehmen. Ihre
kmx, dpa