19.01.2023, 21:00
DHB-Spielmacher überzeugt auch gegen Argentinien
Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der Handball-WM 2023 zum Auftakt der Hauptrunde eine Duftmarke gesetzt. Mit dem überdeutlichen Kantersieg hätte allerdings auch Top-Talent Juri Knorr nicht gerechnet.
Unmittelbar nach dem haushohen 39:19-Sieg gegen Argentinien bildete die DHB-Auswahl einen großen Kreis, um den mehr als gelungenen Start in die zweite Turnierphase gebührend zu feiern. Wer ein Zitterspiel erwartet hatte, der wurde vom Europameister von 2016 bereits in der Anfangsviertelstunde eines Besseren belehrt.
Die Argentinier waren so verzweifelt ob der deutschen Dominanz, dass Coach Guillermo Milano noch vor Ablauf der ersten 15 Minuten bereits zwei Auszeiten aufgebraucht hatte. Das Mittel, um den Spielfluss des DHB-Teams zu stoppen, versandete. Unaufhaltsam rollte die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason aufs Tor der Argentinier zu.
"Ich glaube, heute müssen wir alle sehr zufrieden sein", sagte ein sichtlich gelöster Juri Knorr am ARD-Mikrofon. Der deutsche Spielmacher, der einmal mehr zu überzeugen gewusst hatte, gestand ehrlich: "Damit haben wir nicht gerechnet - auch, dass es in der ersten Hälfte schon so deutlich wird."
Der Vorsprung lag zur Pause bereits bei 13 Toren, bis zum Schlusspfiff wuchs er auf 20 Treffer an. "Wir haben einfach ein super Spiel gemacht", lobte Knorr. "Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und Spaß dabei haben." Mission erfüllt. Zumindest im ersten von drei Hauptrundenspielen. Die schweren Gegner mit den Niederlanden (Samstag) und Norwegen (Montag, je 20.30 Uhr) kommen erst noch.
"An so einem Tag wie heute macht es extrem viel Spaß, Handball zu spielen", grinste Knorr: "Ich hoffe, das hat man mir, aber auch der ganzen Mannschaft angesehen." Kapitän Johannes Golla sprach von einer "überragenden ersten Hälfte" - und "drohte" schon fast der Konkurrenz: "Wir wissen, dass wir noch lange nicht am Ziel sind." Gemeint war aber das erste Etappenziel Viertelfinale.
Mit einem Sieg über die starken Niederländer könnte die DHB-Auswahl ihr Ticket für die Runde der letzten Acht bereits lösen. Patrick Groetzki, der vor der Pause fünf Tore bei fünf Versuchen erzielt hatte, warnte vor dem "sehr schnellen Handball" des deutschen Nachbarn.
Bundestrainer Alfred Gislason stimmt das aktuelle Bild seines Teams optimistisch: "Gerade wenn die Mannschaft so einen Lauf hat, wird alles viel einfacher. Was mich unglaublich freut, ist dieser wahnsinnige Mannschaftsgeist, den ich dieses Jahr von Anfang an spüre bei den Jungs. Das macht mich jünger, das macht mir Spaß."
msc