20.04.2022, 17:27
Unruhe beim Vizemeister
Er ist der Denker und Lenker der SG Flensburg-Handewitt - doch wie lange noch? Spielmacher Jim Gottfridsson (29) hat mit einem Interview in der Heimat für Aufsehen gesorgt.
Gottfridsson, der an der Förde noch ein gültiges Arbeitspapier bis 2025 - ohne Ausstiegsklausel - besitzt, nahm im Gespräch mit der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" kaum ein Blatt vor den Mund. Ihm liege in Flensburg unter anderem zu wenig Fokus auf der Königsklasse. Und auch die fehlende Ausstiegsklausel bereitet ihm Magenschmerzen.
"Ich fühle mich wohl in Flensburg und ich habe noch drei Jahre Vertrag", stellte Gottfridsson klar: "Es gibt aber Vereine, die bereit sind, mich aus meinem Vertrag herauszukaufen. Deshalb habe ich den Verein gebeten, eine feste Ablösesumme für mich festzulegen - für jetzt im Sommer, 2023 und 2024. Bislang ist man mir eine Antwort schuldig geblieben." Dass er den Verein im Juli noch nicht verlassen könne, sei ihm klar: "Aber 2023 ist der Markt ein Spieler-Markt."
Dass Interesse am Schweden besteht, würde Maik Machulla nicht verwundern. "Es ist doch vollkommen klar, dass ein Spieler wie Jim Gottfridsson Begehrlichkeiten weckt und interessant ist für andere Vereine. Wir sind ja nicht naiv", so der SG-Coach.
Wie der THW Kiel droht auch den Flensburgern in mittelfristiger Zukunft ein Umbruch: Von der Mannschaft, die gemeinsam zwei Meisterschaften erringen konnte, bleibt spätestens ab Sommer 2023 nicht mehr so viel übrig. Die beiden Rechtsaußen Lasse Svan und Marius Steinhauser sowie Weltklasse-Linksaußen Hampus Wanne verlassen die SG bereits im Sommer. Mit Linkshänder Magnus Röd, Rückraumshooter Göran Johannessen und Kreisläufer Simon Hald brechen im Sommer 2023 weitere Leistungsträger weg.
Auch deswegen sagt Gottfridsson:"2023 wird ein entscheidendes Jahr werden. Viele verlassen den Verein. Entweder schwärmen wir aus und zeigen, dass wir noch viele weitere Jahre an der Spitze stehen wollen - oder es ist ein guter Zeitpunkt für den Verein, um einen anderen Spieler für die Mitte zu holen."
Von den ganzen genannten Abgängen träfe der des schwedischen Superstars die Flensburger fraglos am härtesten.
msc