10.04.2022, 17:52
Handball-Bundesliga am Sonntag
Die erste deutsche Meisterschaft des SC Magdeburg seit dem Jahr 2001 rückt immer näher - weil am Sonntag ausgerechnet Verfolger Berlin Feder ließ. Kiel und Flensburg fuhren Siege ein, HBW Balingen-Weilstetten ebenfalls.
Der SC Magdeburg hatte am frühen Nachmittag mit einem 29:26 (12:15) in Wetzlar vorgelegt, sodass die Konkurrenz anschließend unter Druck war.
Und einer der Verfolger patzte auch: Weil die Füchse Berlin gegen die TSV Hannover-Burgdorf nicht über ein 32:32 (13:15) hinauskamen wuchs der Vorsprung des SCM auf sechs Punkte an. Zudem musste der Hauptstadtklub den punktgleichen THW Kiel (beide 42:10) vorbeiziehen lassen. Der Rekordmeister und Titelverteidiger mühte sich bei GWD Minden zu einem 30:27 (13:14). Tabellenvierter ist weiter die SG Flensburg-Handewitt (40:12) nach einem glatten 30:19 (14:9) gegen Schlusslicht TuS N-Lübbecke.
Für Berlin gab es nach dem Aus in der European League gegen Nantes den nächsten Rückschlag innerhalb weniger Tage. Auch elf Tore von Routinier Hans Lindberg reichten nicht zum Sieg. Für Hannover machte Rechtsaußen Johan Hansen, der im Sommer nach Flensburg wechseln wird, neun Treffer (bei vier Siebenmetern).
"Die ersten 30 Minuten waren wir nicht da, haben nicht das Niveau gezeigt, welches wir zeigen müssen", konstatierte Berlins Trainer Jaron Siewert: "Nach der Pause kommen wir gut rein, können aber nicht nennenswert Kapital daraus schlagen. Kurz vor Schluss machen wir den Treffer, bekommen dann noch den Kempa in den letzten Sekunden. Das spiegelt das wider, was wir über 60 Minuten investiert haben. Ich glaube, das Unentschieden war gerechtfertigt."
Kiel tat sich in Minden zwar ebenfalls schwer, wendete eine negative Überraschung aber ab. In Abwesenheit des verletzten Sander Sagosen waren Harald Reinkind und Domagoj Duvnjak mit jeweils sechs Toren beste THW-Werfer.
Beim Flensburger Kantersieg gegen das Schlusslicht stach Linksaußen Hampus Wanne hervor. Der Schwede machte alleine zwölf der 30 Tore (davon fünf vom Siebenmeterstrich).
Einen Statement-Sieg im hochspannenden Abstiegskampf fuhr HBW Balingen-Weilstetten ein: Der Vorletzte gewann mit 34:29 (19:13) beim HSV Hamburg und zog nach Punkten mit dem TSV GWD Minden gleich. Linkshänder Vladan Lipovina erzielte für die Gäste neun Tore. "Das war gegenüber allen, die hier sind, eine Unverschämtheit", polterte Hamburgs Trainer Torsten Jansen bei "Sky": "Nach der Leistung am Donnerstag, heute eine solche Leistung abzurufen ist schon ein starkes Ding."
Tore für Minden: Staar 5, Grebenc 4, Meister 4, Zeitz 4, Darmoul 3, Janke 2, Urban 2/1, Jukic 1, Korte 1, Vignjevic 1
Tore für Kiel: Duvnjak 6, Reinkind 6, Ekberg 5/3, Weinhold 5, Dahmke 3, Pekeler 3, M. Landin 1/1, Zarabec 1
Schiedsrichter: Adrian Kinzel (Bochum)/Sebastian Grobe (Bochum)
Zuschauer: 2136
Strafminuten: 10 / 6
Disqualifikation: - / -
Tore für Berlin: Lindberg 11/8, M. Vujovic 4, Andersson 3, Drux 3, Holm 3, Marsenic 3, Wiede 3, Matthes 1, Morros 1
Tore für Hannover-Burgdorf: J. Hansen 9/4, Kuzmanovski 7, Brozovic 6, Cehte 4, Feise 2, Mävers 2, Pevnov 2
Schiedsrichter: Simon Reich (Fellbach)/Hans-Peter Brodbeck (Heppenheim)
Zuschauer: 5866
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: - / -
Tore für Flensburg-Handewitt: Wanne 12/5, Gottfridsson 4, Johannessen 4, Svan 4, Einarsson 2, Golla 2, Lindskog 1, Steinhauser 1
Tore für TuS N-Lübbecke: Baumgärtner 6, Heiny 4, Petrovsky 4, Skroblien 2/2, Strosack 2, Gernus 1
Schiedsrichter: Jannik Otto (Kiel)/Raphael Piper (Kiel)
Zuschauer: 4214
Strafminuten: 6 / 8
Disqualifikation: - / -
Tore für den HSVH: Wullenweber 5, Mortensen 4, Theilinger 4, Axmann 3, Bauer 3, Forstbauer 3, Walullin 3, Andersen 2, M. Späth 2
Tore für HBW: Lipovina 9/3, Strosack 7, Heinzelmann 6, Schoch 5, Nothdurft 4, Zintel 2, Ingason 1
Schiedsrichter: Tobias Tönnies (Stendal)/Robert Schulze (Magdeburg)
Zuschauer: 2884
Strafminuten: 4 / 10
Disqualifikation: - / -
msc