13.11.2021, 20:08
Handball-Bundesliga, 11. Spieltag
In der Handball-Bundesliga bleibt der SC Magdeburg das Maß aller Dinge: Der Auswärtssieg in Berlin war für den Klubweltmeister der 18. Erfolg im 18. Pflichtspiel dieser Saison.
Die Überflieger des SC Magdeburg haben mit einer Machtdemonstration ihre Vormachtstellung in der Handball-Bundesliga unterstrichen und dem Erzrivalen Füchse Berlin eine Lektion erteilt. Der Spitzenreiter gewann das brisante Duell beim Tabellenzweiten am Samstagabend nie gefährdet mit 33:29 (19:14) und feierte im 18. Pflichtspiel der Saison den 18. Sieg.
Mit 22:0 Punkten liegt die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert nun deutlich vor dem ärgsten Verfolger aus der Hauptstadt (17:5). Die Chancen auf den ersten Meistertitel seit 2001 sind weiter gestiegen. "Das war so nicht zu erwarten. Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen, weil sie das von der ersten Minute an richtig gut gelöst hat", sagte SCM-Coach Bennet Wiegert in der ARD: "Es ist ein gutes Gefühl gerade, aber es steckt auch richtig harte Arbeit dahinter."
Der langzeitverletzte Füchse-Kapitän Paul Drux meinte: "Man muss fair sein und Magdeburg gratulieren, sie waren das bessere Team. Man kann unserer Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, aber es waren einfach zu viele einfache Fehler." Bester Werfer der offensiv wie defensiv wie ein Meister spielenden Magdeburger war der Isländer Omar Ingi Magnusson mit neun Treffern, bei Berlin kam Lasse Anderson auf sieben Tore.
Vor 9000 Zuschauern in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle führte Gastgeber Berlin vor den Augen des Bundestrainers und langjährigen Magdeburger Trainers Alfred Gislason nur einmal: nach dem 1:0 durch Hans Lindberg nach 37 Sekunden. Danach dominierte der SCM, die Füchse kamen noch einmal auf zwei Tore heran (8:10/15.).
Nach der Pause wurde es dann zeitweise eine Vorführung, Magdeburg führte schnell mit acht (23:15/38.), wenig später mit zehn Treffern (27:17/44.). Berlin gab sich immerhin nicht auf und vermied ein völliges Debakel.
Im Duell zweier Ex-Meister bezwang zeitgleich die SG Flensburg-Handewitt die Rhein-Neckar Löwen mit 31:26 (17:11). Flensburg rückt mit 14:6 Punkten als Vierter an Berlin ran, die Löwen (9:11) sind in einer völlig enttäuschenden Saison Zwölfter. Der Schwede Hampus Wanne erzielte sieben Treffer.
Bereits am Nachmittag standen drei Spiele auf dem Programm: Die MT Melsungen wehrte den nächsten Rückschlag erfolgreich ab und schlug den TVB Stuttgart mit 29:23 (13:15). Zur Pause hatten Timo Kastening (bester Werfer mit acht Toren) & Co. noch zurückgelegen, gewannen die zweiten 30 Minuten aber deutlich mit 16:8.
Minden verpasste es dagegen, dem Sieg in Melsungen das nächste Ausrufezeichen gegen Göppingen folgen zu lassen. Das Tabellenschlusslicht lag zur Pause mit fünf Toren zurück, ehe es sich kontinuierlich ins Spiel zurückkämpfte. Die Mannschaft von Trainer Frank Carstens verkürzte kurz vor Schluss auf ein Tor, verlor am Ende aber doch mit 30:33 (13:18). Bei Frisch Auf gingen die deutschen Nationalspieler Marcel Schiller (zehn Tore) und Sebastian Heymann (sieben Tore) vorneweg.
Das Derby zwischen der TuS N-Lübbecke und dem TBV Lemgo Lippe ging letztlich mit 28:26 (12:9) an den amtierenden Pokalsieger. Linksaußen Bjarki Mar Elisson war letztlich mit sechs Treffern (davon drei Siebenmeter) bester Torschütze beim TBV, für den Aufsteiger traf Rückraumspieler Lutz Heiny achtmal.
Tore für Berlin: Andersson 7, Lindberg 6/4, Holm 4, Marsenic 4, M. Vujovic 4, Koch 2, Kopljar 2
Tore für Magdeburg: O. I. Magnusson 9/1, M. Damgaard 6, Mertens 5, O'Sullivan 4, G. T. Kristjansson 3, Saugstrup 3, Chrapkowski 1, Hornke 1, Smits 1
Schiedsrichter: Simon Reich (Fellbach)/Hans-Peter Brodbeck (Heppenheim)
Zuschauer: 7200
Strafminuten: 6 / 4
Disqualifikation: - / -
Tore für die SG: Wanne 7/3, Larsen 6, Gottfridsson 5, Svan 5, Einarsson 4, Golla 2, Hald 1, Mensing 1
Tore für die Löwen: Schmid 5, L. Nilsson 4, Ahouansou 3, Groetzki 3, Kohlbacher 3, Lagergren 3, Horzen 2, Kirkelökke 2, Gensheimer 1/1
Schiedsrichter: Stefan Schneider (Barleben)/Colin Hartmann (Magdeburg)
Zuschauer: 5577
Strafminuten: 4 / 8
Disqualifikation: - / -
Tore für Melsungen: Kastening 8/4, Kühn 6, Jonsson 5, A. Gomes 4, K. Häfner 3, Allendorf 1, Arnarsson 1, Pavlovic 1
Tore für Stuttgart: V. Kristjansson 8, Hanusz 3, Lönn 3, Peshevski 3, Zieker 3/2, Pfattheicher 1, Röthlisberger 1, Weiß 1
Schiedsrichter: Tobias Tönnies (Stendal)/Robert Schulze (Magdeburg)
Zuschauer: 2769
Strafminuten: 8 / 8
Disqualifikation: - / -
Tore für Lübbecke: Heiny 8, Mrakovcic 4, Skroblien 4/3, Mundus 3, Petrovsky 2, Strosack 2, Baumgärtner 1, Nissen 1, Speckmann 1/1
Tore für Lemgo: Elisson 6/3, Carlsbogard 5, Schagen 5, Suton 4, Cederholm 3, Simak 3/2, Hutecek 1, Reitemann 1
Schiedsrichter: Jannik Otto (Kiel)/Raphael Piper (Kiel)
Zuschauer: 1453
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: Y. Dräger (57.) / -
Tore für Minden: Pieczkowski 6, Staar 6, Korte 5, Urban 5/2, Darmoul 4, Jukic 3, Janke 1
Tore für Göppingen: Schiller 10/1, Heymann 7, Kozina 4, Gulliksen 3, Bagersted 2, Kneule 2, Lindenchrone Andersen 2, Hermann 1, Neudeck 1, Zelenovic 1
Schiedsrichter: Mirko Krag (Frankfurt/M.)/Marcus Hurst (Oberursel)
Zuschauer: 1051
Strafminuten: 10 / 8
Disqualifikation: - / -
msc