17.01.2021, 11:27
Afrikaner wollen nach etlichen Corona-Fällen Ersatzspieler nach Ägypten holen
Das WM-Gruppenspiel der deutschen Handballer gegen Kap Verde findet wie erwartet nicht statt. Nach etlichen Corona-Fällen haben die Afrikaner nicht mehr genügend Spieler zur Verfügung.
Nach der Absage des zweiten Vorrundenspiels gegen Kap Verde stehen Deutschlands Handballer bei der Weltmeisterschaft vorzeitig in der Hauptrunde. Wegen weiterer Corona-Fälle im Team der Afrikaner fällt die für diesen Sonntag (18.00 Uhr) in Gizeh geplante Partie aus und wird mit 10:0 für die DHB-Auswahl gewertet, teilte der Weltverband IHF mit. Damit hat die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason nach dem klaren Auftaktsieg gegen Uruguay (43:14) bereits die zweite Turnierphase erreicht.
Nachdem am Samstag zwei weitere Spieler von Kap Verde positiv getestet worden waren, standen dem WM-Neuling nur noch neun spielberechtigte Akteure zur Verfügung. Damit wurden die IHF-Regularien für die WM in Ägypten nicht mehr erfüllt. Diese schreiben vor, dass jede Mannschaft mindestens zehn Spieler inklusive eines Torhüters aufbieten muss.
Obwohl bereits vor dem Turnier etliche Corona-Fälle bei den Afrikanern aufgetreten waren, hatten sie die Reise nach Ägypten angetreten. Kurz nach der Ankunft in Kairo am vergangenen Donnerstag wurden weitere vier Spieler positiv auf COVID-19 getestet, die sich in Quarantäne begeben mussten. Trotzdem trat Kap Verde am Freitagabend zum Gruppenspiel gegen Ungarn (27:34) an.
Ob sich dabei möglicherweise auch gegnerische Spieler angesteckt haben, ist unklar. Ungarn ist an diesem Dienstag (20.30 Uhr/ZDF) letzter Vorrundengegner der DHB-Auswahl. In der Partie geht es um den Gruppensieg und wichtige Punkte für die Hauptrunde.
Auch Kap Verde hofft noch auf das Weiterkommen, für das ein Sieg gegen Uruguay reichen würde. Daher wollen die Afrikaner vier WM-Ersatzspieler nach Ägypten holen. "In diesem außergewöhnlichen Moment tut der kapverdische Handballverband alles, um unserer aller Mannschaft zu unterstützen, die zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die Ehre hat, an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen", hieß es in einer offiziellen Mitteilung des WM-Neulings.
DHB-Torhüter Johannes Bitter hatte nach dem Uruguay-Spiel am Freitagabend den Wunsch zum Ausdruck gebracht, "dass wir nicht spielen". Die Partien mit kapverdischer Beteiligung seien "verantwortungslos": "Das ist ein zu großes Risiko für das Turnier."
dpa/cfl