13.01.2021, 16:45
Norweger unzufrieden mit Vorkehrungen
Norwegens Handball-Star Sander Sagosen hat die Corona-Bedingungen bei der Weltmeisterschaft in Ägypten heftig kritisiert. "Bis jetzt ist das alles eine Parodie und Wilder Westen gewesen", sagte der 25 Jahre alte Rückraumspieler vom deutschen Rekordmeister THW Kiel nach Angaben der norwegischen Nachrichtenagentur NTB am Mittwoch bei einer digitalen Presserunde.
Im Teamhotel der Norweger gingen die Leute ein und aus, alle Mannschaften kämen außerdem beim Essen zusammen. Auch der weite Weg zur Trainingshalle sei ein Problem. All das lasse sich nicht mit der geschlossenen Blase vergleichen, in der sich die Handball-Frauen bei ihrer Europameisterschaft im Dezember aufgehalten hätten, wurde Sagosen von NTB weiter zitiert. "Ich weiß nicht, ob man das überhaupt eine Blase nennen kann", sagte er. "Alles bis jetzt war ein großer Witz." Seine Mannschaft befinde sich in einem "Schockzustand". Man könne nur alles daran setzen, um Coronavirus-Infektionen aus der Mannschaft fernzuhalten.
Hätte man die WM besser absagen sollen? Im Vorfeld war er "nicht dafür und hatte große Hoffnungen", sagte Sagosen zu diesem Thema. Aber nach seinen Erfahrungen nun vor Ort, "kann man die Frage danach stellen." Der Norweger kritisiert die Veranstalter der Mammut-WM mit 32 Teams innerhalb kurzer Zeit damit bereits zum zweiten Mal. Dass bei den Spielen zunächst Fans zugelassen werden sollten, hatte der Rückraum-Spieler als "völlig peinlich" und "zu dumm" bezeichnet.
Wie der dänische Rundfunksender DR berichtete, haben sich Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland und Österreich gemeinsam an die Internationale Handball-Föderation gewandt, um Verbesserungen vor Ort zu fordern. Darüber hatte zuvor bereits DHB-Sportvorstand Axel Kromer berichtet.
dpa/sid/las