10.11.2020, 19:26
Ein Ligaspiel vor Verlegung - Stuttgart tritt aber an
Nach dem positiven Corona-Befund bei der deutschen Handball-Nationalmannschaft gab der DHB jetzt bekannt, dass es sich bei der infizierten Person um Johannes Bitter handelt. Das Ligaspiel des TVB Stuttgart beim HC Erlangen soll trotzdem stattfinden, dafür steht eine andere Partie vor einer Verlegung.
Nach dem Länderspiel in Tallinn wurde bekannt, dass ein Spieler positiv getestet wurde. Mittlerweile ist klar, dass es sich um Bitter gehandelt hat. Am Montag wurde ein weiterer Abstrich gemacht, doch der Befund blieb gleich. Der Torhüter des TVB Stuttgart trägt das Virus in sich - auch wenn er derzeit keine Symptome zeigt.
Der DHB teilte am Dienstagabend mit, dass die gesamte Nationalmannschaft während des am 2. November begonnen Lehrgangs mit den Länderspielen gegen Bosnien-Herzegowina (25:21) in Düsseldorf und Estland (35:23) in Tallinn insgesamt fünfmal auf das Virus getestet worden sei. Einzig Bitter ist in diesen Tests positiv aufgefallen. "Für mich ist unerklärlich, was Ursache der Infektion ist", sagt Bitter, der sich in häusliche Isolation begeben hat. "Wir Nationalspieler haben uns während des gesamten Lehrgangs sehr sicher gefühlt. Die Abläufe waren sehr gut und professionell."
Bitters Verein TVB Stuttgart wird trotzdem spielen. "Alle anderen sind negativ getestet", sagte TVB-Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt dem SID. Der 38-jährige Bitter wird seinem Klub damit mindestens in den kommenden beiden Bundesliga-Spielen beim HC Erlangen an diesem Mittwoch sowie gegen die TSV Hannover-Burgdorf am Samstag fehlen. Die für diesen Donnerstag geplante Partie zwischen der TSV Hannover-Burgdorf und Frisch Auf Göppingen könnte allerdings verlegt werden, wie HBL-Chef Frank Bohmann der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Nach dpa-Informationen waren zwei Göppinger Nationalspieler nach der Rückkehr aus Estland gemeinsam mit Bitter im Auto nach Baden-Württemberg zurückgekehrt. Ob weitere Partien verlegt werden, stand zunächst nicht fest.
Auch die Klubbosse der SG Flensburg-Handewitt und der MT Melsungen warteten vor dem ebenfalls am Mittwoch stattfindenden Topspiel unruhig auf die Testergebnisse - auch ihrer ausländischen Nationalspieler. "Wir haben schon ein mulmiges Gefühl gehabt", sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke dem SID: "Dadurch, dass sie raus mussten aus unserer Blase und in eine neue, versuchte Blase." SG-Nationalspieler Franz Semper und auch der bosnische Torwart Benjamin Buric blieben dem Abschlusstraining fern, um ein Infektionsrisiko für die Teamkameraden auszuschließen.
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