06.02.2020, 20:33
Stimmen zur Entlassung von Prokop
Stimmen zur Entlassung von Bundestrainer Christian Prokop...
Andreas Wolff (Nationaltorhüter, zum SID): "Wir kriegen einen Trainer mit einer riesigen Erfahrung und einer großen Titelsammlung, der über Jahre in mehreren Mannschaften gezeigt hat, dass er zur Spitze der Trainergilde gehört."
Andreas Michelmann (Präsident des Deutschen Handballbundes): "Wir haben diese schwere Entscheidung nach reichlicher Abwägung und einer ganzheitlichen Analyse aus Verantwortung für den deutschen Handball getroffen. Bei Christian Prokop bedanken wir uns ausdrücklich für die geleistete Arbeit und insbesondere für das Auftreten unserer Nationalmannschaft bei den letzten Turnieren. Wir sind allerdings auch in der Analyse der Europameisterschaft davon überzeugt, dass wir unsere kurzfristigen Ziele nur mit einem neuen Impuls erreichen können. Alfred Gislason steht aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und Erfolge für einen solchen Impuls und bringt frische Energie in die Nationalmannschaft."
Daniel Stephan (Ex-Welthandballer, zum SID): "Das ist schon sehr überraschend, zumal der DHB sich ja bei der EM mit der aufgekommenen Kritik gar nicht richtig auseinandergesetzt hatte. Es ist die richtige Entscheidung, Prokop war nicht der richtige Mann, er hat die Mannschaft nicht weiterentwickeln können. Alfred Gislason ist ein erfahrener und hoch angesehener Trainer, es ist ein Glück für den deutschen Handball, dass man so einen Trainer verpflichten kann. Er wird die nötigen Impulse setzen."
Christian Schwarzer (Weltmeister von 2007, zum SID): "Ich bin sprachlos, vor allem die Art und Weise, wie da mit Menschen umgegangen wird, kann ich nur ganz schwer nachvollziehen. Eigentlich sollte der gehen, dessen Projekt das war, der das damals initiiert hat, mit Ablösesumme und allen anderen Nebengeräuschen. Man muss sich ja auch mal fragen: Was hatten der Trainer und die Mannschaft bei der EM überhaupt für Zielsetzungen, hat das eigentlich gepasst mit den Zielsetzungen der Funktionäre?"
Heiner Brand (ehemaliger Bundestrainer, bei Sky): "Zum jetzigen Zeitpunkt ist diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehbar, so eine Entscheidung hätte man wenn, dann früher treffen müssen. Christian hat sich in seiner Amtszeit sehr wohl weiterentwickelt, die Frage ist natürlich, muss nicht der Bundestrainer von Anfang an jemand sein, der sich schon weiterentwickelt hat. Für Alfred wird das eine interessante Herausforderung, er ist eine gestandene Persönlichkeit, anerkannt in allen Bereichen, aber wir wissen ja auch um die Defizite der Mannschaft."
Viktor Szilagyi (Geschäftsführer des THW Kiel): "Wir wissen, mit welchem Einsatz und welcher Akribie Alfred arbeitet. Mit seiner Erfahrung, seinen Qualitäten und seinem Charisma ist er ein Gewinn für den deutschen Handball. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seine neue Aufgabe und freuen uns auf seinen nächsten Besuch in der Arena - dann als Bundestrainer!"
Dierk Schmäschke (Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt, beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag): "Den Zeitpunkt kurz vor einem Bundesliga-Spieltag finde ich sehr unglücklich. Die Verantwortlichen müssen sich selbst hinterfragen - angefangen bei Bob Hannings Pulloverwahl bis hin zu öffentlichen Statements auf Pressekonferenzen - ob alles im Lot ist."
zusammengestellt vom SID