07.09.2019, 20:00
Handball-Bundesliga, 3. Spieltag
Im fünften Jahr in Folge tritt der THW Kiel die Rückreise aus Magdeburg mit leeren Händen an. Dem SCM schien die Partie zu Beginn der zweiten Hälfte dabei kurz zu entgleiten, doch die Hausherren kämpften sich furios zurück und gewannen mit 32:31.
Der SC Magdeburg hat das Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga gegen den THW Kiel mit 32:31 (18:19) gewonnen und dem Rekordmeister die erste Saisonniederlage zugefügt. Die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert eroberte am Samstag somit die Tabellenführung zurück. Zugleich bliebt der SCM der Angstgegner vom THW. Immerhin siegten die Norddeutschen in der Bundesliga zum letzten Mal in Magdeburg im April 2015 - damals stand Kiels Trainer Filip Jicha noch als Spieler auf dem Feld. Bester SCM-Werfer war Michael Damgaard (6 Tore), bei Kiel traf Niclas Ekberg (11/4) am besten.
Vor 6600 Zuschauern in der Getec-Arena begann der SCM furios mit 4:1 (5.). "Für mich sind die Magdeburger ein Meisterschaftskandidat", sagte Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar zuletzt. Nicht in der Halle, weil im Spanien-Urlaub, war an seinem 60. Geburtstag Alfred Gislason, der beide Teams zum Champions-League-Sieger formte. Die erste Vier-Tore-Führung schaffte der SCM dank Damgaard (10:6/13.).
Jicha ("Das ist eine der schwersten Auswärtshallen der Welt") stellte seine Abwehr offensiver auf 3:2:1 um. Das zeigte Wirkung. Dann zahlte sich der Torwartwechsel bei Kiel aus, der Ex-Magdeburger Dario Quenstedt parierte mehrmals - Kiel schaffte beim 19:18 erstmals die Führung (29.).
Nach dem Wechsel war es ein offener Schlagabtausch, Kiel legte immer ein oder zwei Tore vor, Magdeburg glich aus (24:24/43.). Die Vorentscheidung fiel in der 48. Minute: Magdeburg gelang ein Vier-Tore-Lauf vom 24:26 zur 28:26-Führung. Keeper Niklas Landin hielt mit zwei gehaltenen Siebenmetern den THW im Spiel, den dritten versenkte Nationalspieler Matthias Musche aber zum 31:29 (57.). "In so einem Top-Spiel sind es immer die Kleinigkeiten, die das Spiel entscheiden", meinte Musche bei "Sky": "Wir haben in der zweiten Halbzeit fünf schwache Minuten von Kiel ausnutzen können."
Auch Jicha gab als Grund für die Niederlage zu viele Fehler in der zweiten Hälfte an: "Es ist eine schmerzhafte Niederlage, weil wir bis zum Schluss gekämpft und alles gezeigt haben." Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Kielern nicht: Am Donnerstag (19 Uhr) steht dem THW das Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt ins Haus.
Tore SC Magdeburg: M. Damgaard 6, Hornke 5/2, Musche 5/1, Pettersson 5/1, Lagergren 4, Bezjak 2, Musa 2, Chrapkowski 1, O¦Sullivan 1, E. Schmidt 1
THW Kiel: Ekberg 11/5, L. Nilsson 5, M. Landin 3, Pekeler 3, Wiencek 3, Reinkind 2, Weinhold 2, Bilyk 1, Zarabec 1
Schiedsrichter: Ronald Klein (Ratingen)/Christoph Immel (Tönisvorst) - Zuschauer: 6600
Strafminuten: 14 / 8 Disqualifikation: - / -
dpa