03.09.2019, 21:10
Leipzig ist Tabellenführer - Kiel tut sich extrem schwer
Die neue Bundesliga-Saison hat ihre erste dicke Überraschung erlebt: Am Dienstagabend trotzte die HSG Wetzlar dem amtierenden Meister aus Flensburg mit großer Leidenschaft einen Punkt ab. Mitfavorit Kiel tat sich gegen die Eulen extrem schwer - und Leipzig ist vorübergehend Tabellenführer.
Die Bundesliga hat also schon extrem früh in der neuen Saison ihre erste faustdicke Überraschung erlebt: Meister SG Flensburg-Handewitt musste am Dienstagabend einen Dämpfer hinnehmen und kam bei der HSG Wetzlar nicht über ein 27:27 (11:14) hinaus. Über die gesamte Spielzeit wehrten sich die Mittelhessen nach Kräften und führten zur Pause sogar mit drei Toren. Mit fünf Treffern in Folge bog die SG den Spieß um - von 16:19 auf 21:19 (46.). Doch Wetzlar ließ sich davon nicht aus der Bahn werfen und gab bis zum Schlusspfiff alles. Einen letzten Block von Göran Johannessen hatten die Unparteiischen im Kreis gesehen, weswegen auf Siebenmeter entschieden wurde. HSG-Linksaußen Maximilian Holst übernahm Verantwortung und sicherte den starken Gastgebern den extrem überraschenden Punktgewinn. "Man kann auf jeden Fall sagen, dass wir die erste Halbzeit verschlafen haben", erklärte Flensburgs deutscher Nationalspieler Johannes Golla bei "Sky": "Dass wir kurz vor Schluss mit zwei Toren führen und dann noch Unentschieden spielen, ist natürlich sehr ärgerlich für uns." In der vergangenen Saison hatte Flensburg bis zum 28. März keinen einzigen (!) Punkt abgeben müssen, ehe ein 23:24 beim SC Magdeburg den ersten kleinen Rückschlag bedeutete.
Über den Flensburger Patzer dürfte sich besonders Rekordmeister THW Kiel heimlich gefreut haben. Die Zebras hatten allerdings in ihrem Spiel gegen Die Eulen Ludwigshafen extreme Probleme und gewannen letztlich knapp mit 30:27 (15:14). Rechtsaußen Niclas Ekberg war mit sieben Toren bester THW-Torschütze im ersten Spiel der Kieler nach der Klub-WM in Saudi-Arabien - dort wurde erst das Finale gegen Barcelona verloren. Für Ludwigshafen war Alexander Falk mit sechs Toren am erfolgreichsten. Richtig emotional wurde es nach Abpfiff: Publikumsliebling Marko Vujin wurde nach sieben Jahren (359 Partien, 1554 Treffer) in Kiel mit stehenden Ovationen verabschiedet. Wegen einer schweren Krankheit hatte sich der letzte Gruß an die THW-Fans stark verzögert.
In ihrem ersten Heimspiel der noch jungen Saison fanden die Rhein-Neckar Löwen zurück in die Erfolgsspur. Angeführt von einem erneut bärenstarken Uwe Gensheimer gewann der Meister von 2016 und 2017 fünf Tage nach der ersten Saisonniederlage in Flensburg mit 30:24 (16:12) gegen den Bergischen HC. Mit neun Treffern war Rückkehrer und DHB-Kapitän Gensheimer erneut bester Torschütze seiner Mannschaft ("Ich freue mich, dass es heute gut geklappt hat").
Neuer Tabellenführer ist vorerst der SC DHfK Leipzig, der aktuell als einziges Team seine ersten drei Saisonspiele allesamt gewinnen konnte - darunter der Comeback-Sieg gegen Berlin zum Auftakt. Die Sachsen schlugen in heimischer Halle den TVB Stuttgart mit 31:28 (14:13) und bauten damit ihren perfekten Saisonstart aus. Linksaußen Lukas Binder war mit sechs Toren treffsicherster Leipziger.
Tore für Wetzlar: Björnsen (5), Holst (5/2), Cavor (4), Forsell Schefvert (4), Rubin (3), Feld (3), Kneer (2), Ferraz (1)
Tore für Flensburg: Johannessen (5), Röd (4), Gottfridsson (4), Hald (3), Jeppsson (3), Jondal (3), Wanne (2/2), Golla (2), Svan (1)
Zuschauer: 3904
Tore für Kiel: Ekberg (7/5), Nilsson (3), Zarabec (3/3), Reinkind (3), Jacobsen (3/1), Weinhold (3), Pekeler (2), Duvnjak (2), Dahmke (2), Wiencek (1), Bilyk (1)
Tore für die Eulen: Falk (6), Wagner (5), Bührer (3), Dietrich (2), Scholz (2), Müller (2), Dippe (2), Klein (1), Remmlinger (1), Hofmann (1), Mappes (1), Stüber (1)
Zuschauer: 10.285
Tore für die Löwen: Gensheimer (9/4), Kohlbacher (5), Kirkelokke (5), Lagarde (3), Schmid (3), Groetzki (2), Nielsen (2), Fäth (1)
Tore für den BHC: Gutbrod (7), Gunnarsson (4/2), Fraatz (3), Arnesson (3), Boomhouwer (2), Szücs (2), Nippes (1), Stutzke (1), Darj (1)
Zuschauer: 6057
Tore für Leipzig: Binder (6), Mamic (5), Weber (4/1), Witzke (3), Krzikalla (3), Janke (2), Gebala (2), Kristjansson (2), Semper (2), Roscheck (1), Vortmann (1)
Tore für Stuttgart: Lonn (7), Zieker (7/3), Pfattheicher (4), Häfner (4), Markotic (3), Asgeirsson (1), Peschewski (1), Weiss (1)
Zuschauer: 3563
msc