08.04.2017, 19:15
Leipzig und Rhein-Neckar Löwen müssen Segel streichen
Das Traumfinale beim Pokal-Final-Four in Hamburg ist perfekt: Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt stehen sich am Sonntag im Nordderby gegenüber. Bis dahin war es für die Zebras aber ein weiter Weg, die sich mit Leipzig einen echten Krimi lieferten. Deutlich leichter tat sich überraschenderweise die SG, die die Rhein-Neckar Löwen schon wieder in tiefe Depression stürzte.
Im ersten Halbfinale des Final Fours in Hamburg ist Rekordmeister THW Kiel seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Die Schleswig-Holsteiner besiegten in der 25. Ausgabe des Endrundenturniers in Hamburg den SC DHfK Leipzig mit 35:32 (19:19).
Vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Barclaycard-Arena legte der Außenseiter allerdings einen starken Start hin und führte mit 5:1. Die Kieler fanden schwer in die Partie und bekamen die agilen Leipziger zunächst nicht wirklich in den Griff. Erst in der 27. Minute (17:16) ging der THW erstmals in Führung. Grund für die Steigerung war auch ein Torwartwechsel vom unglücklich agierenden Andreas Wolff zu Niklas Landin.
Nach dem Wechsel steigerte sich der deutsche Serienmeister, konnte sich aber nicht so richtig absetzen. Die von Leipzigs Spielmacher Niklas Pieczkowski klug eingesetzten Sachsen kämpften sich immer wieder heran. Bester Torschütze beim THW war der einmal mehr überragende Niclas Ekberg, der Schwede kam nach 60 Minuten auf zwölf Treffer. Bei den Leipzigern waren Lukas Binder und Pieczkowski (je 7) am erfolgreichsten. Die Zebras führten damit ihre Pokaltradition fort. Bei ihrer 15. Teilnahme am Final Four schafften sie zum elften Mal den Einzug ins Finale. Mit bislang neun Pokalerfolgen sind die Schützlinge von Trainer Alfred Gislason Rekordsieger.
Im zweiten Halbfinale kam es zum ewigen Duell zwischen Flensburg und den Rhein-Neckar Löwen. Dabei stoppten die Norddeutschen zum vierten Mal in Serie die Löwen im Pokal-Final-Four. Am Ende wurde es aber doch überraschend deutlich, die SG setzte sich mit 33:23 (18:16) gegen die Mannheimer durch. Bester Werfer beim Tabellenführer der Bundesliga war Rasmus Lauge mit sieben Toren. Bei den Löwen trafen Alexander Petersson und Kim Ekdahl du Rietz (je 5) am häufigsten. Damit ist das Traumfinale perfekt: Am Sonntag (14.30 Uhr) wartet das Nordderby!
SC DHfK Leipzig - THW Kiel 32:35 (19:19)
Tore für Leipzig: Binder (7), Pieczkowski (7), Rojewski (5), Steinert (4/4), Meschke (2), Krzikalla (2), Sommer (2), Jurdzs (2), Milosevic (1).
Tore für Kiel: Ekberg (12/5), Dahmke (6), Weinhold (6), Duvnjak (5), Wiencek (2), Dissinger (1), Toft Hansen (1), Bylik (1), Nilsson (1).
Zuschauer: 13.200 (ausverkauft)
Rhein-Neckar Löwen - SG Flensburg-Handewitt 23:33 (16:18)
Tore für die Löwen: Petersson (5), Ekdahl du Rietz (5), Schmid (2), Sigurdsson (2/2), Larsen (2), Pekeler (2), Guardiola (2), Groetzki (1), Reinkind (1), Manaskov (1).
Tore für Flensburg: Lauge (7), Eggert (6/4), Toft Hansen (5), Svan (4), Djordjic (4), Mogensen (3), Jakobsson (2), Glandorf (1), Mahé (1).
msc/dpa