28.12.2023, 09:03
"Müssen eine gewisse Form entwickeln"
Nationalteam-Kapitän Mykola Bilyk spricht zum Start der Vorbereitung auf die EHF EURO 2024 über seine erste Weihnachtspause seit acht Jahren, die ersten Trainingseinheiten und Ziele in der Vorbereitung und was Österreich bei der EURO selbst mit Rumänien, Kroatien und Spanien bevorsteht.
18 Spiele in der Bundesliga, dazu der Supercup, der DHB Pokal und 10 Partien in der EHF Champions League - in Summe 30 Spiele binnen 17 Wochen. Wie gelegen kam da die Spielverschiebung gegen Gummersbach kurz vor den Feiertagen und wie erholt konntest du dadurch zum Nationalteam stoßen?
Mykola Bilyk:
Ich konnte mich Gott sei Dank ganz gut erholen. Jetzt mit Kind ist es schon etwas anders. Aber es ist unfassbar interessant, man hat doch immer eine gewisse Grundspannung, man kommt nicht wirklich zur Ruhe, weil man mit den Gedanken beim Kind ist. Die Spielverlegung hat trotzdem gut getan. Ich glaube das letzte Mal zu dieser Zeit frei hatte ich vor acht Jahren. Dementsprechend habe ich mich gefreut mit unseren Familien Weihnachten zu verbringen.
Im Herbst erhieltst du eine kurze Pause, konntest den Kempa-Cup in Tunesien auslassen. Wie wichtig ist da wiederum, dass die Vorbereitung mit dem gesamten Kader bereits jetzt startet?
Mykola Bilyk (lacht):
Es war klar, dass, wenn die Bundesliga einmal in dieser Zeit so früh aufhört, dass es so ist, dass wir eine Vorbereitung dazwischen haben. Aber es ist auch enorm wichtig, dass wir als Mannschaft uns rasch finden und ein Gefühl füreinander bekommen. Dem Team tut es gut, dass wir jetzt schon starten, die Abläufe trainieren und auch ein Spiel bestreiten.
Die ersten zwei Trainingseinheiten sind absolviert. Wie präsentiert sich das Team? Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Mykola Bilyk:
Es sind erst die ersten zwei Einheiten. Man kommt langsam rein, man macht ein bisschen Taktik, studiert die Abläufe ein, bekommt wieder ein Gefühl für einige Sachen. Die zwei Einheiten selbst waren gut. Pajo (Anm.: Teamchef Aleš Pajovic) war zufrieden und wir als Mannschaft auch. Und die Stimmung bei uns, die ist eigentlich nie schlecht.
Am Freitag Slowenien, nach Neujahr zwei Tests gegen Island - was sind die Ziele für diese Vorbereitungsspiele?
Mykola Bilyk:
So genau haben wir darüber noch nicht gesprochen. Wir wollen drei erfolgreiche Testspiele bestreiten, haben mit Slowenien und Island zwei super Gegner, gegen die wir uns gut auf die EURO vorbereiten können. Es geht darum, eine gewisse Form in der Mannschaft zu entwickeln, dass wir dann mit Selbstvertrauen und einem guten Gefühl in die Europameisterschaft starten können.
Mit Spanien, Kroatien und Rumänien hat man eine wahre Hammergruppe erwischt. Welchen Schwung kann ein erfolgreicher Auftakt gegen Rumänien geben, um eine der beiden großen Handballnationen zu Fall zu bringen und in die Hauptrunde einzuziehen?
Mykola Bilyk:
Für uns ist das erste Spiel enorm wichtig, unabhängig davon was danach passiert. Wenn wir darüber sprechen, dass wir in die Hauptrunde wollen, ist das erste Spiel das allerwichtigste. Wir wollen Rumänien unbedingt zum dritten Mal in Folge schlagen (Anm.: in der EURO-Quali stand man sich bereits gegenüber. Beide Spiele entschied Österreich für sich). Das wird nicht einfach, es ist was anderes als ein Qualispiel.
Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Es ist das Spiel, in dem wir am meisten da sein müssen. Es ist das mental schwierigste Spiel, weil wir die beiden Partien zuvor gewonnen haben. Gegen Kroatien und Spanien haben wir nicht viel zu verlieren. Wir sind auf jeden Fall in der Lage eine der beiden Mannschaften an einem guten Tag zu schlagen.
ÖHB