vor 1 Tag
VfL hadert an Chancenverwertung
Lange konnte der VfL Gummersbach gegen den aktuellen Bundesliga-Spitzenreiter mithalten. Am Ende setzt die MT Melsungen jedoch einen 9:3-Lauf und jubelt schlussendlich über einen 29:24 (11:14)-Auswärtssieg. Die Oberbergischen kritisieren im Nachhinein besonders die Chancenverwertung.
In der ersten Halbzeit schien die MT Melsungen in Gummersbach alles unter Kontrolle zu haben, ging mit einer 14:11-Führung in die Kabine und konnte in der 35. Minute gar auf 17:13 erhöhen. Doch der VfL kämpfte sich zurück ins Spiel, glich in der 45. Minute zum 19:19 aus und konnte elf Minuten vor dem Abpfiff gar mit 21:20 in Führung gehen. In der verbleibenden Spielzeit kassierten die Hausherren allerdings einen 3:9-Lauf und mussten sich schließlich mit 24:29 geschlagen geben.
"Ich weiß nicht genau, was am Ende passiert ist. Wir haben alles auf der Platte gelassen. Bis zur 50. Minute haben wir geführt, am Ende haben uns vielleicht auch ein bisschen die Kräfte gefehlt. Wir treffen dann ein paar Fehlentscheidungen und Melsungen hat sehr verdient gewonnen", bilanzierte Kristjan Horzen, mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer des VfL, nach der Partie am Dyn-Mikrofon. Die Probleme der Gummersbacher lagen besonders in der Chancenverwertung: "Die 5:1-Abwehr hat richtig gut funktioniert. Das Problem lag heute nicht in der Abwehr, sondern im Angriff. Wir haben am Ende ein paar Bälle zu viel verschossen."
"Wir sind im Moment sehr niedergeschlagen", beschrieb Gudjon Valur Sigurdsson seine Gefühlslage. Der VfL-Coach ärgerte sich über die Schlussphase: "Wir haben uns zwar dann noch immer gute Chancen erspielt, aber nicht mehr das Tor getroffen. Am Anfang haben wir uns schwergetan und Melsungen hat eine super Defensive gespielt. Nach unserer Umstellung auf die 5:1-Abwehr haben wir überragend gedeckt und viel in die Abwehr investiert", hatte der 45-Jährige auch Lob übrig.
"Wir sind allerdings nicht in unser Tempospiel gekommen, das hat Melsungen gut unterbunden. Im Moment tun wir uns schwer im Angriff beim Sechs-gegen-sechs. Dort fehlen uns im Rückraum die Alternativen. Es war ein enges Spiel und am Ende brechen wir ein. Respekt an Meslungen, die Ruhe ins Spiel gebracht haben, als wir genau das Gegenteil bewirken wollten, um ins Tempospiel zu finden. Als wir Fehler gemacht haben, waren sie brutal effektiv und daher der verdiente Sieger", führt Sigurdsson weiter aus.
Die abschließenden Worte richtete der Gummersbacher Trainer an die Fans: "Die Stimmung in der Halle war überragend und dafür möchte ich mich im Namen der Mannschaft bedanken. Wir sind enttäuscht, dass wir die Fans nicht belohnen konnten. Dieses Spiel müssen wir schnell aus dem Kopf kriegen." Schon am Donnerstag (19 Uhr) hat der VfL die Chance auf Wiedergutmachung. Im Viertelfinale des DHB-Pokals treten die Oberbergischen beim THW Kiel an.
kli