18.12.2024, 15:22
Nach langwieriger Verletzung
Sie ist erst 20 Jahre alt und galt als eines der ganz großen Talente im deutschen Frauenhandball, doch eine langwierige Verletzung zwingt ein Eigengewächs des TuS Metzingen nun zum frühen Karriereende.
Im Alter von nur 20 Jahren hängt Rebecca Rott ihre Handballschuhe an den Nagel. Eine immer wiederkehrende Verletzung zwingt sie zu der Entscheidung, dass Leistungssport aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist.
"Ich hatte immer wieder Probleme mit dem unteren Rücken und habe in den letzten Jahren, mit unterschiedlichen Ärzten und abweichenden Diagnosen, alles dafür getan, dies in den Griff zu bekommen", erklärt Rott. Ihre Einschränkungen durch Lendenwirbel und Bandscheiben gingen weit über den Sport hinaus. Auf gute Phasen, in denen sie für die Metzingerinnen auf der Platte stand, folgten regelmäßig neue Rückschläge, in welchen an Trainingseinheiten oder gar Spieleinsätze nicht zu denken war.
Die Entscheidung zum Karriereende ist lange gereift. "Dies nun auszusprechen fällt mir extrem schwer. Handball ist seit meiner Kindheit mein Leben und ich bin unheimlich dankbar, für alles was ich durch diesen Sport erleben durfte", so Rott, die sich zukünftig voll und ganz auf ihr Studium in "Chemie und nachhaltige Prozesse" an der FH Reutlingen konzentrieren wird. Offiziell verabschiedet wird die Rechtshänderin am 27. Dezember beim Heimspiel der TuS Metzingen gegen die HB Ludwigsburg.
Der Ball wurde der Rückraumspielerin quasi in die Wiege gelegt. Ihre Mutter Edina war erfolgreiche Handballerin und Trainerin, ihr Vater Ferenc erfolgreicher Fußballtorwart, Torwarttrainer und seit 2009 Geschäftsführer der TuS Metzingen. Im Alter von 5 Jahren begann Rott in der Jugend von Metzingen mit dem Handballspielen. Schon damals hatte sie einen Traum: "Ich erzählte jedem, dass ich eine ganz große Handballerin werden möchte", blickt die 20-Jährige zurück.
Mit gerade einmal 15 Jahren rückte Rott in den Bundesligakader der TUS auf. Am 14.09.2019 konnte sie bei ihrem Erstligadebüt gleich zwei Treffer erzielen. Ebenfalls als 15-Jährige fuhr die Spielmacherin 2019 mit den DHB-Juniorinnen zur U17-Europameisterschaft nach Slowenien. In fünf von sechs Spielen war sie dort die erfolgreichste deutsche Werferin. Von 2021 bis 2023 lief Rott, mit einem Zweitspielrecht ausgestattet, auch für die SG H2Ku Herrenberg in der zweiten Liga auf.
kli