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So eng geht es im Unterhaus zu
Der 11. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga findet kompakt an zwei Tagen statt. Am Samstag siegte Lübbecke im Kellerduell gegen das weiterhin punktlose Konstanz, der Vorletzte aus Hagen holte hingegen einen überraschenden Punkt gegen Balingen. Am Sonntag stehen unter anderem das Traditionsduell zwischen Minden und Großwallstadt sowie das West-Duell zwischen dem Bergischen HC und Hamm auf der Agenda.
Die 2. Handball-Bundesliga absolviert den elften Spieltag. Am Samstag ging der Blick in der Tabelle vorzugsweise in die untere Tabellenhälfte, der TuS N-Lübbecke als Sechzehnter empfing Schlusslicht HSG Konstanz zum Kellerduell - und ließ den Aufsteiger ohne Punkte abreisen. Eintracht Hagen holte als Vorletzter hingegen einen überraschenden Punkt gegen Balingen-Weistetten.
Mit einer Punkteteilung endete auch das Mittelfeld-Duell zwischen dem HSC 2000 Coburg und dem Dessau-Roßlauer HV. TuSEM Essen stellte nach der lange ausgeglichenen Pokal-Partie gegen Bundesliga-Spitzenreiter Melsungen mit einem 36:33 gegen den HC Elbflorenz Dresden einmal mehr seine Heimstärke unter Beweis und schob sich ins Mittelfeld.
Der Sonntag hält ein Spitzenduell bereit, wenn der Bergische HC als Tabellenführer den Ligadritten ASV Hamm-Westfalen empfängt. Der Zweite Balingen-Weilstetten macht hingegen beim Vorletzten Eintracht Hagen Station und der Vierte Minden hat ein Heimspiel gegen den Zwölften Großwallstadt.
Spannung im Verfolgerfeld versprechen die Partien vom Achten Bayer Dormagen gegen den Fünften TV Hüttenberg, sowie zwischen dem Neunten TuS Ferndorf und dem Sechsten Eulen Ludwigshafen. Die Hausherren gehen jeweils mit einem Zähler Rückstand ins direkte Duell. Den Sprung aus der unteren Tabellenhälfte nach oben will der Elfte Lübeck-Schwartau mit einem Sieg über den Vierzehnten HSG Nordhorn-Lingen schaffen.
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Der TuS N-Lübbecke hat sich nach einem schwachen Saisonstart und einem Trainerwechsel stabilisiert und ist der Favoritenrolle gegen die HSG Konstanz gerecht geworden. Das punktlos angereiste Schlusslicht konnte zwar in der Anfangsviertelstunde vorlegen, doch auch dank der sechzehn Paraden des starken Finn Zecher drehte Lübbecke die Partie und machte aus einem 6:8 ein 11:8. Die Gäste kamen nach Wiederbeginn wieder zum Anschluss, aber nicht zum psychologisch wichtigen Ausgleich. Stattdessen setzte Lübbecke mit einer zweiten Fünfer-Serie vom 19:17 zum 24:17 die Weichen zum 28:23-Erfolg.
Seine Heimstärke hat TuSEM Essen auch gegen den HC Elbflorenz Dresden unter Beweis gestellt. Nach dem starken Auftritt im DHB-Pokal gegen Erstliga-Spitzenreiter Melsungen lieferte sich das Team von Daniel Haase mit den Gästen einen packenden Schlagabtausch, bei dem im zweiten Abschnitt der 19-jährige Mats Haberkamp im Tor sein Zweitliga-Debüt feierte. Seine sechs Paraden wurden besonders bejubelt, ebenso die neun Treffer von Felix Eißing , die die Hausherren nach der Pause bis zum 36:33-Endstand vorlegen ließen.
Nach dem Pokal-Coup gegen den TBV Lemgo Lippe kehrte für den HSC 2000 Coburg mit dem Duell gegen den Dessau-Roßlauer HV wieder der Liga-Alltag ein - und vor 1.827 Zuschauern entwickelte sich erneut ein Krimi. Dabei hatten die Gastgeber ein schnelles 5:1 vorgelegt, beim 6:6 war der Vorsprung aber bereits wieder dahin. Im ersten Spiel nach dem Bekanntwerden des Abschieds von Trainerlegende Uwe Jungandreas zum Saisonende legten die Gäste kurz darauf selbst vor. Es folgten mehrere Führungswechsel, der letzte durch eine Dreier-Serie der Coburger zum 27:26. TIm Hertzfeld egalisierte allerding noch zum 27:27-Endstand.
Der Vorletzte empfängt den Tabellenzweiten - die Rollen schienen auf den ersten Blick klar verteilt. Doch in heimischer Halle bereitete der VfL Eintracht Hagen dem Favoriten aus Balingen, der unter der Woche mit einem Sieg in Rostock erstmals ins Viertelfinale des DHB-Pokals eingezogen war, einen harten Fight. Nach einem schnellen 3:0 der Hausherren ging es hin und her. Auch nach einem 25:29 kam Hagen noch einmal auf - und auch das 30:32 neunzig Sekunden war nicht die Entscheidung: Ein Doppelschlag ließ Hagen ein 32:32 feiern.
Traditionsduell in Ostwestfalen, wenn sich GWD Minden und der TV Großwallstadt gegenüberstehen. Die Mannschaft um Trainer Aaron Ziercke hat alle vier Heimspiele gewonnen und steht mit 13:7 Pinkten auf Platz vier der Tabelle. Bei den Unterfranken steht Nils Kretschmer nach überstandener Gehirnerschütterung wieder vor einem Comeback, für Lars Röller ist nach seiner Augenverletzung noch keine Alternative.
Der TV Hüttenberg hat seine weiße Heimweste bewahrt - auch weil mit Tristan Kirschner, Niklas Theiß, Philipp Schwarz und Paul Kompenhans gleich vier Akteure sechs oder mehr Tore erzielten. Die 1.300 Zuschauer sahen bis zum 29:28 einen ausgeglichenen Schlagabtausch, in Überzahl setzte sich der TVH dann auf 31:28 ab und stellte so die Weichen zum 35:30-Erfolg - und den Sprung auf den vierten Tabellenplatz.
Der Sechste muss zum Neunten, doch im Aufstiegsrennen geht es heiß her. Die Eulen haben schon eine Partie mehr absolviert und haben als Sechster schon mehr Minuspunkte als die Siegerländer. Dennoch sind beide Teams in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen.
Die Eulen müssen auf Mex Raguse und Magnus Grupe verzichten. Das ist nicht unbedingt zur Freude von Ceven Klatt. "Am liebsten spielt man gegen den kompletten Kader des Gegners, da weiß man auf was man sich vorbereiten muss!", kommentiert Ferndorfs Coach. Eulen-Trainer Johannes Wohlrab, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, hat beim Gegner beobachtet: "Sie spielen gerne mal - wie Eisenach - mit vier Rückraumspielern ohne Kreisläufer."
Hamm hatte noch einmal auf die Verletzung von Keeper Marco Colodeti reagiert und hat Nikolas Katsigiannis unter Vertrag genommen. Mit Blick auf die neue Saison hat man schon bei Torwart Felix Hertlein und bei Kreisläufer Jonas Stüber Klarheit geschaffen. Mit Blick auf die Minuspunkte trennt die Westfalen nur einen Zähler vom Spitzenreiter, der am Donnerstag noch im Pokal beim VfL Gummersbach gefordert war.
Nominell spielt der Fünfte gegen den Achten, doch der Blick auf die Punkteausbeute zeigt, dass beide Teams mitten im Aufstiegskampf stecken. Die heimstarken Rheinländer sind nur zwei Zähler hinter Balingen-Weilstetten, die Gäste aus Mittelhessen gar nur einen Punkt dahinter.
"Wir haben sehr großen Respekt vor der bisherigen Saisonleistung von Hüttenberg. Wie sie den Abgang von Ian Weber kompensiert haben, ist sehr gut", kommentiert TSV-Trainer Julian Bauer. Besonders in der Abwehr setzen sie mit ihrer Mischung aus einer 3:3- und 3:2:1-Formation auf eine unangenehme Taktik, die es Dormagen schwer machen könnte. "Wir müssen uns die Räume für unsere Zweikämpfe anders vorbereiten als sonst."
red