20.12.2024, 14:34
Jahresabschluss im Unterhaus
Am 12. Spieltag der 2. Bundesliga der Frauen kommt es zum Topspiel, denn die beiden Topteams treffen aufeinander. Das birgt auch Möglichkeiten für die Verfolger, die weitestgehend als klare Favoriten in ihre Duelle gehen.
Der SV Union Halle-Neustadt und die Spreefüxxe Berlin eröffnen den 12. Spieltag. Es ist das Duell zwischen dem Tabellenführer und dem Zweiten. "Berlin ist eine starke Mannschaft, die im Kader hervorragend aufgestellt ist und eine der besten Abwehrsysteme der Liga stellt. Ich erwarte ein Spiel auf absoluter Augenhöhe, bei dem am Ende auch die Tagesform entscheiden wird, wer am Ende die Punkte mit nach Hause nimmt", so Wildcats-Coach Ines Seidler.
Für Spreefüxxe-Trainerin Susann Müller ist klar: "Halle hat einen breiten Kader mit Topspielerinnen und ist in meinen Augen erster Anwärter auf den Aufstieg. Wir können ganz befreit aufspielen. Wir wollen das Jahr ordentlich beenden und werden uns mit allem, was wir haben gegen den Favoriten stemmen. Dann werden wir sehen, was nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel steht."
Nach der jüngsten Niederlage beim Bergischen HC möchte der HC Rödertal eine Reaktion zeigen. Gegen den Vorletzten Werder Bremen ist man klar favorisiert. "Mit dem SV Werder Bremen kommt eine Mannschaft zu uns, die in dieser Saison sehr unbeständig gespielt hat. Einige Spiele haben sie knapp verloren, aber sie konnten auch einen deutlichen Achtungserfolg gegen Nürtingen zu Hause einfahren", erklärt Bienen-Trainerin Maike Daniels. "Wir werden alles geben, um unsere Abwehr wieder auf ein sehr gutes Niveau zu bringen - das wird aus meiner Sicht der Schlüssel sein."
"Die Ausgangslage ist klar. Wir fahren als Außenseiter nach Rödertal", macht Werder-Cheftrainer Timm Dietrich deutlich. "Dennoch: Wir haben in unserer derzeitigen Situation nichts zu verschenken und werden daher unsere Chance suchen, um eventuell überraschen zu können und etwas Zählbares mit nach Hause zu bringen." Die Grün-Weißen warten in dieser Saison noch auf den ersten Auswärtspunkt. Der HC Rödertal ist in eigener Halle noch ohne Punktverlust.
Der Bergische HC reist zu Schlusslicht Kurpfalz Bären, allerdings müssen die Löwinnen auf zwei ihrer drei besten Torjägerinnen verzichten. Die Kurpfalz Bären bangen noch um Sara Goudarzi, ansonsten kann man bis auf die langzeitverletzte Marlis Mader aus dem Vollen schöpfen. "Wir bekommen nicht unendlich viele Möglichkeiten uns auf diesem Niveau zu zeigen, wir haben verstanden, dass es in jedem Spiel um alles geht, um die 2. Bundesliga geht und das wollen wir am Samstag zeigen", so Bären-Trainerin Franziska Garcia.
Der Fünfte TG Nürtingen hat mit der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim den Vierzehnten zu Gast. "Wir wollen das Jahr mit zwei Punkten abschließen", gibt sich TG-Rückraumspielerin Lisa Fuchs vor dem letzten Punktspiel im Jahr kämpferisch. Druck verspürt Manel Cirac nach den jüngsten beiden Niederlagen gegen Regensburg und in Leipzig offenbar keinen. "Wir hätten Druck, wenn wir viel weniger Punkte als 14 hätten", so der TGN-Trainer, der mit seiner Analysefirma auch den THW Kiel besser macht.
Die beiden Nürtingen-Bezwinger treffen aufeinander, wenn der ESV 1927 Regensburg den HC Leipzig empfängt. "Regensburg ist in ihrem ´Bunker´ eine Macht, spielen einen soliden Handball und haben mit Franziska Peter eine starke Spielführerin, die Akzente setzt, immer an den Ketten zieht und das Spiel in der Hand hat. Trotzdem müssen wir nicht nur sie, sondern die ganze Mannschaft in den Griff bekommen", so HCL-Coach Erik Töpfer. "Wichtig wird sein den Kampf mental anzunehmen, um in diesem Hexenkessel zu bestehen."
"Die Mädels haben sich Selbstvertrauen geholt und mit unseren eigenen Fans im Rücken ist sowieso immer alles möglich", sagt ESV-Coach Goldbach nach vier Siegen aus den letzten fünf Partien und muss sein Team auf das schnelle Spiel der Leipzigerinnen und viele Eins-gegen-eins-Duelle einstimmen. "Der HC ist wahrscheinlich die zweikampfstärkste Mannschaft der Liga, da müssen wir in der Deckung individuell als auch als Kollektiv funktionieren."
Punktgleich mit den Bunker-Ladies ist auch der 1. FSV Mainz 05, die den TuS Lintfort empfangen. "Lintfort hatte einen ziemlichen personellen Umbruch, den sie aber schneller als erwartet weggesteckt haben", beschreibt 05-Trainerin Ilka Fickinger das Duell mit dem Elften. "Es erwartet uns eine kämpferische Mannschaft, die wie wir alles dafür tun wird, das Jahr positiv abzuschließen."
Für Ilka Fickinger zählt primär wieder der Blick aufs eigene Team: "Wir wollen vor allem mit einem positiven Punktekonto ins neue Jahr starten. Dafür müssen wir eine konzentrierte und engagierte Leistung, wie zuletzt gegen Solingen, Ketsch und Leipzig abrufen, dann haben wir gute Chancen."
"Mainz ist extrem heimstark. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um dort zu bestehen. Aber meine Mannschaft hat auch in diversen Spielen schon gezeigt, dass wir Qualitäten haben", so Lintforts Trainerikone Bettina Grenz-Klein, die seit vier Spielen auf einen Sieg wartet.
Der VfL Waiblingen hat als Neunter den Zwölften Buchholz-Rosengarten zu Gast, lediglich ein Zähler trennt die beiden Mannschaften. "Wir werden alles investieren für einen positiven Jahresabschluss und wollen uns die beiden Punkte unter den Weihnachtsbaum legen, damit wir uns nochmals ein Stück von den direkten Abstiegsrängen absetzen können", so Tigers-Coach Kai Freese, der aus der Württemberg-Oberliga Sarah Illi als zusätzliche Kreisläuferin hochzieht.
"Wir haben uns gut auf Waiblingen eingestimmt und erwarten ein hartes, intensives Spiel", so Luchse-Trainer Dubravko Prelcec. "Die Tigers haben gegen Bad Wildungen gezeigt, wie gefährlich sie mit ihrer schnellen Spielweise und dem variablen Angriff sein können. Wir müssen von Beginn an wachsam sein."
Geschäftsführer Sven Dubau warnt vor einer zu frühen Euphorie: "Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, und letztlich wird die Tagesform entscheiden. Waiblingen ist ein starker Gegner, der uns alles abverlangen wird. Aber wir haben in den letzten Wochen hart gearbeitet und sind bereit."
Einen Zähler auf der Habenseite trennen auch die ehemaligen Erstligisten HSV Solingen-Gräfrath und HSG Bad Wildungen Vieprs vor dem direkten Duell. "Der Gegner verfügt über eine sehr routinierte Mannschaft, angeführt von einer EM-Teilnehmerin. Das bestätigt nochmals die Ambitionen Solingens in der Liga. Nach dem Punktgewinn gegen Waiblingen wollen wir das gute Gefühl ins Spiel mitnehmen und noch einmal alles geben", erklärt Vipers-Coach Peter Schildhammer auch mit Blick auf HSV-Toptorjägerin Paulina Uscinowicz.
"Ich denke, die Vipers sind ebenfalls nicht zufrieden mit den bisherigen Saisonverlauf. Sie spielen eine variable Abwehrformationen, deswegen müssen wir uns da auch auf offensivere Optionen vorbereiten. Wir haben ein Heimspiel und wollen den Schwung des letzten Sieges mitnehmen und den nächsten Sieg gemeinsam einfahren", betont Solingens Chefcoach Jonas Schlender, der zuletzt auch auf Carina Senel (OP) und Lara Karathanassis (Fußverletzung) verzichten musste.
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red