Champions League Handball

Am Sonntag musste der bisherige Spitzenreiter Paris Saint-Germain beim 31:34 in Nantes die erste Liga-Niederlage der Saison hinnehmen. In der intensiv geführten Partie hatte Nantes von Anfang an leichte Vorteile, konnte sich aber auch nach dem 10:5 (12.) nie entscheidend lösen.

PSG hatte sich nach der Halbzeit (20:17) zunächst auf ein Tor (22:21) herangekämpft, musste dann aber wieder zum 26:22 abreißen lassen. PSG nutzte eine doppelte Überzahl, um auszugleichen. Doch mit einer Viererserie zum 31:27 (50.) war dann die Vorentscheidung zugunsten von Nantes gefallen.

Nantes entwickelt "Markenzeichen"

"Wir hätten in der ersten Halbzeit einige Wechsel vermeiden oder uns zu Beginn des Spiels defensiv besser zurückziehen können. Wir wussten, dass sie irgendwann einen Sieben-gegen-sechs-Angriff spielen würden. Sie beherrschen dieses System sehr gut, mit präzisen Entscheidungen und einem hervorragenden Kreisläufer. Aber wir waren in der Lage, unsere Verteidigung anzupassen, vor allem dank Yoshida", so Gregory Cojean.

Der Nantes-Coach betont gegenüber handnews.fr: "Das Sieben-gegen-sechs erfordert eine gewisse Anpassungszeit, man muss sich auf eine andere Art der Verteidigung einstellen, und ich bin zufrieden: Wir haben es geschafft, uns anzupassen. Das ist ein bisschen unser Markenzeichen in dieser Saison: Wir schaffen es, uns taktisch an unsere Gegner anzupassen."

PSG-Trainer: "Nichts ist in Stein gemeißelt"

"In der zweiten Halbzeit konnten wir den Ausgleich erzielen, aber danach haben wir zu viele Fehler gemacht. Es ist kompliziert, hier zu spielen, sie haben einige gute Spieler. Jetzt sind wir gleichauf, das heißt, wir haben noch eine Chance, bis zum Schluss um den Titel zu kämpfen. Wir haben hier verloren, während sie in Toulouse verloren haben, wo wir gewonnen haben... nichts ist in Stein gemeißelt", kommentierte Paris-Coach Raul Gonzalez die Niederlage.

"Insgesamt haben sie das Spiel dominiert. Wir haben uns bemüht, zurückzukommen und ein paar Punkte zu holen. Leider hat es nicht gereicht. Glückwunsch an Nantes. Es ist nur ein Spiel, und es liegt noch ein langer Weg vor uns. Wir müssen einfach dranbleiben und für den Rest der Saison alles geben, was wir haben", erklärte PSG-Linksaußen Mathieu Grebille.

Titelkampf nun wieder offen

"Wir haben die Meisterschaft wieder im Visier, und das gibt uns Hoffnung, dass wir am Ende der Saison den Titel gewinnen können, aber der Weg ist noch sehr lang. Im Moment sind wir auf Kurs, das war das Ziel des gesamten Vereins. Wir freuen uns, dass wir wieder mit Paris mithalten können", erklärte Nantes-Rückraumspieler Julien Bos.

"Es war ein entscheidendes Spiel, das Wichtigste in der ersten Hälfte der Saison. In der zweiten Halbzeit waren wir ebenbürtig, aber wir haben für unsere Fehler in der ersten Halbzeit bezahlt. Glückwunsch an Nantes zum Sieg", so PSG-Kreisläufer Ruben Marchan, der auch schon den Blick nach vorne richtete. "Wir wollen das letzte Spiel des Jahres gegen Saint-Raphaël gewinnen, um die Tabellenspitze zurückzuerobern oder zumindest den Anschluss zu halten."

"Das zeigt nur, dass die französische Liga eine der härtesten ist. Man muss jedes Spiel gewinnen, es sind noch viele Spiele zu absolvieren. Wir müssen ein Spiel nach dem anderen nehmen", blickte Raul Gonzalez voraus.

Schlüsselspiele nach WM-Pause

Marchan betonte mit Blick auf den Meisterschaftsmodus, in dem bei Punktgleichheit nicht die Tordifferenz, sondern der direkte Vergleich entscheidend ist: "Das Rückspiel findet zu Hause statt, die Tordifferenz beträgt nur drei Tore, wir müssen also in diesem Spiel und in der gesamten zweiten Saisonhälfte alles geben."

Die Liga absolviert noch den Hinrundenabschluss am kommenden Wochenende, Nantes muss am Freitag zu Cesson-Rennes und Montpellier nach Chartres MHB. Paris ist zeitgleich um 20 Uhr gefordert, hat aber Heimrecht gegen den Vierten St. Raphael. Nach der Handball-WM startet die Liga gleich mit einem Topspiel, wenn sich Montpellier und Nantes am 15. Februar gegenüber stehen. PSG empfängt Nantes zum zweiten Vergleich am 9. März und muss Ende Mai nach Montpellier.

Tabelle der französischen Liga 2024/25