19.08.2024, 12:31
Präsident, Vize und Schatzmeister gehen
Das Führungstrio des HSV Hamburg tritt ab: Martin Schwalb und Co. legen ihre Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Nun soll schnell ein neues Präsidium bestimmt werden.
Nach mehr als acht Jahren Kontinuität an der Spitze des Handball Sport Verein Hamburg e.V. - dem Hauptgesellschafter der Spielbetriebs-GmbH - kommt es nun zu einschneidenden Veränderungen. Präsident Marc Evermann, Vize-Präsident Martin Schwalb und Schatzmeister Stephan Harzer (seit 2019 im Amt) legen ihre Ämter nieder. Das gab der Handball-Bundesligist am heutigen Montag (19. August) bekannt.
"Das Präsidium sowie der neue Aufsichtsrat hatten in den vergangenen Wochen eine umfangreiche Bestandsaufnahme der Situation rund um den HSV Hamburg vorgenommen und viele Gespräche geführt", heißt es.
"Die sportliche Entwicklung ist sehr besonders: Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich innerhalb kürzester Zeit in der Bundesliga etabliert. Nach einigen ereignisreichen Wochen ermöglichte zuletzt das starke finanzielle Engagement des neuen Aufsichtsratsmitglieds Philipp J. Müller sowie weiterer, neuer und bestehender Unterstützer, dass der Verein die Lizenz für den Spielbetrieb 2024/25 erhalten konnte", erklärt Evermann, der mit seinen Präsidiumskollegen Schwalb und Harzer ehrenamtlich für den HSV Hamburg tätig war.
Der scheidende Präsident fügt hinzu: "Als Präsidium sehen wir jetzt den idealen Zeitpunkt gekommen, um neuen Verantwortlichen zu ermöglichen, in führender Rolle ihre Ideen zu entwickeln. Wir glauben fest daran, dass Veränderungen enorme Kräfte für die Zukunft des Vereins freisetzen können."
Im April 2016 hatte das Präsidium auf Initiative von Martin Schwalb seine Arbeit aufgenommen. Die Ausgangslage zu diesem Zeitpunkt war mehr als herausfordernd: Nach der Insolvenz der HSV Handball GmbH (Januar 2016) drohte auch für den Verein, dessen U23 damals in der viertklassigen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein spielte, das Aus. „Es gab weder Liquidität noch eine Fortführungsprognose", erinnert sich Marc Evermann.
Nach dem Aufstieg in die 3. Liga stellte der neugestartete Handball Sport Verein Hamburg in der Partie gegen Fredenbeck einen Drittliga-Zuschauer-Weltrekord auf, als im Dezember 2017 insgesamt 9.964 Zuschauer in die Barclays Arena strömten. 2018 gelang der Sprung in die Zweitklassigkeit. Dort feierten die Hanseaten in der Corona-Saison 2020/21 die Meisterschaft. Seit der Saison 2021/22 spielt der HSV Hamburg in der Handball-Bundesliga.
„Es besteht kein Zweifel: Ohne die erfolgreiche Arbeit unseres Präsidiums wäre der Handball Sport Verein Hamburg nicht dort, wo er jetzt steht. Viel mehr noch: In Hamburg gäbe es heute wahrscheinlich keinen professionellen Handball mehr", sagt Aufsichtsratschef Prof. Dr. Wilken Möller. Marc Evermann bleibt dem HSV Hamburg nicht nur als Anhänger erhalten, sondern auch als Gesellschafter und Sponsor verbunden.
"Sehr kurzfristig" werde der neue Aufsichtsrat, dem neben Wilken Möller und Philipp J. Müller auch André van de Velde, Timo Glave und Kay Spanger angehören, nun über die künftige Besetzung des Präsidiums bestimmen, teilte der Verein mit.
bec